Nun, ich gehöre zu den Leuten die eine gewissen krativen Druck verspüren und den loswerden müssen. Somit habe ich ein neues Werk angefangen nachdem Sarfenon ja nun weitestgehend fertig ist. (Anders ausgedrückt es hängt mir derzeit ein wenig zum Hals raus Very Happy ) Anstatt wie angedacht Dunkelhands Jugend zu beschreiben fange ich ganz neu an.
Hier mal die ersten paar Zeilen.
Hier übrigens der entsprechende Thread im TES-Oblivion-Forum.
http://tes-oblivion.de/forum/thread-8543.html
Hier mal die ersten paar Zeilen.
Blut ist Leben,
Leben ist Schicksal,
Schicksal ist ewig.
1. Der Orden der weißen Träne
In zügigem Tempo schritt er durch die prächtigen Gänge der Ordensburg. Die Wände und der Boden in diesem Gang waren mit unzähligen, bunten Halbedelsteinen ausgelegt. Alle paar Schritte standen goldene Kerzenleuchter, die mit geschliffenem Glas bestückt waren um das Licht zu brechen.
Er hatte gehört das der Orden zwei Duzend Diener einzig zum erneuern der Kerzen beschäftigen musste.
Als er an einem bis zum Boden reichenden Fenster vorbeikam verlangsamte er seinen durch die Rüstung schweren Schritt. Prüfend betrachtete er sein Spiegelbild im Bleiglasfenster.
Seine stählerne Plattenrüstung war so gut wie möglich poliert, die ganze Nacht hatte er daran gesessen. Trotz dieses Schlafentzuges wirkten seine braunen Augen stark und unnachgiebig wie eh und je.
Wie viele Personen hatte dieser Blick schon gebrochen?
Wie viele Geständnisse hatte er schon für den Orden erlangt?
Wie viele Sünder hatten sie brennen sehen?
Er wusste es nicht mehr.
Skeptisch strich er sich über sein nach hinten geöltes schwarzes Haar erneut glatt.
Eine sehr lästige Angewohnheit der er sich einfach nicht entledigen konnte.
Mit dem Öl an seinen Fingern polierte er eine Delle auf seiner linken Schulterplatte.
Solche formellen Anlässe lagen ihm einfach nicht, doch hatten ihm die jüngsten Ereignisse keine Wahl gelassen. Der Rat hatte ihn persönlich vorgeladen, einem Befehl dem kein rechtschaffender Diener des Ordens sich widersetzen konnte.
Überrascht schreckte er aus seinen Gedankengängen auf und löste sich von seinem Spiegelbild im Fenster.
Er hatte sich zum Trödeln hinreißen lassen!
Hastig überprüfte er noch einmal den Sitz seines schneeweißen Umhangs und den der Brosche, die seinen Rang aufzeigte. Das Schmuckstück war eine etwa fingerdicke Silberspirale, die drei Rubine umschloss.
Zügig aber ohne Eile setzte er seinen Weg durch die geschmückten Gänge der Burg fort, es war nicht mehr weit bis zur Ordenskammer.
Als er um die letzte Kurve vor der Kammer bog kam am Ende des Ganges die gut zwei Schritt hohe Flügeltür zur Ratskammer in Sicht. Das Portal bestand aus reinem Gold und zeigte auf einem prächtigen Relief die ganze Pracht des Ordens auf. Der Gang weitete sich vor der Pforte zu einer halbrunden Kammer, es gab ein schlichtes Marmorpodest direkt vor dem Tor.
Wie man es ihm eindringlich gemacht hatte schritt er ohne zu zögern auf das Podest.
Was war der Orden schon ohne seine Tradition?
Während er auf Einlass wartete begann er das Relief zu studieren. Es zeigte im Zentrum eine Gruppe Ritter in prächtigen Rüstungen, die gegen eine Vielzahl von Bestien ankämpfte, die versuchten ins Zentrum des Reliefs vorzudringen. Hoch über den Rittern pragte ein aufwändig mit Saphiren verziertes Sechseck. Dies war das Symbol ihres geheiligten Ordens, es symbolisierte die sechs heiligen Tugenden von Ishaiel.
Ja, die sechs Tugenden, die Grundpfeiler ihrer heiligen Organisation.
Wie so oft ging er sie im Geiste durch.
Weisheit, die unwissenden zu lehren.
Selbstaufopferung, die Schwachen zu beschützen.
Eifer, die Unwilligen zu beugen.
Gnade, den Fehlgeleiteten zu vergeben.
Glaube, die Befehle des Ordens nicht in Frage zu stellen.
Stärke, die Feinde zu vernichten.
Erneut wurde er aus seinen Gedanken aufgeschreckt als die Saphire auf einmal zu glühen begannen. Man hatte ihm erzählt wie es ablaufen würde, obwohl er nun schon fünfzehn Jahre im Dienst des großen Gottes stand war dies sein erster Besuch beim Rat.
Aber er war nicht aufgeregt, warum auch?
Ein reines Gewissen genoss Ishaiels Schutz.
Das blaue Licht, das aus der Pforte kam ebbte ebenso plötzlich ab wie es gekommen war.
Lautlos setzten sich die schweren Torflügel in Bewegung und er trat ohne zu zögern hindurch.
Die Ratskammer war ein kreisrunder Raum mit einem Kuppeldach. Sechs gewaltige Marmorsäulen stützten die Kuppel, die mit einem Wolkenmotiv verziert war. Der Boden der Ratskammer bestand aus quadratischen Gold und Marmorfließen, die ein Schachbrettmuster bildeten. An den Wänden waren weitere Goldreliefe wie auf dem Tor zu sehen. In einem Halbkreis gegenüber des Tors angeordnet standen sechs hohe Lehnstühle auf denen der versammelte Rat saß. Zwischen ihm und den alten Männern fiel ein dünner Lichtstrahl durch eine Öffnung in der Kuppel auf einen schlichten Holzschemel.
Dies war sein Platz.
Wortlos legte er die wenigen Schritte bis zum Schemel zurück und nahm Platz.
„Inquisitor Almand Jemavis, im Dienste des Ordens seit fünfzehn Jahren, Waise.“
Stellte er sich wie es das Protokoll gebot vor.
Die Ratsmitglieder nickten stumm. Es waren ausschließlich alte Männer, gekleidet in weite weiße Gewänder. Sie alle hatten Kopf und Gesicht rasiert, dies war ein Tribut an den großen Gott, ebenso wie der Umstand das sie alle ihre Namen ablegten wenn sie Ratsmitglieder wurden. Diese Männer hatten ihre Freunde und ihr ganzes altes Leben aufgegeben nur um den Orden der weißen Träne zu führen.
„Nun mein Sohn, du wurdest vor den Rat zitiert um über die Vorkommnisse der Akte E23 auszusagen.“
Hier übrigens der entsprechende Thread im TES-Oblivion-Forum.
http://tes-oblivion.de/forum/thread-8543.html