Roman Der Seelenlord: Ein Elder Scrolls Roman (Lord of Souls) - Kritiken

Killfetzer

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Teammitglied
Ich habe gerade gesehen, dass ich versprochen hatte, wieder einen Kritikenthread zu dem Buch zu eröffnen. Zur Höllenstadt gibt es diesen schon, jetzt liefere ich ihn mit einem halben Jahr Verspätung auch noch für Lord of Souls nach.

Dieses Thema soll nach Möglichkeit spoilerfrei bleiben. Allgemeine Informationen können genannt werden. Spezielle Informationen (Schicksal von bestimmten Personen/Ländern, spätere Entwicklung der Handlung, etc.) bitte in Spoiler setzen.

Dann wünsche ich viel Spaß beim Kritisieren ;)
 
Und mit nochmal ein paar Monaten Verspätung schreibe ich dann auch noch meine Kritik ;)

Ich habe die englische Version des Buches direkt nach dem Erscheinen im letzten Herbst gelesen. Das Buch hat 316 Seiten und ist damit ein wenig länger als Höllenstadt. Das Buch ist wieder im Format von etwa A5 mit einem sehr dünnen Papiereinband. Dafür ist das Cover Art wirklich wunderschön.

Das Buch beginnt direkt nach der Flucht von Suls und Attrebus von Umbriel und schließt somit direkt an Höllenstadt an. Im Laufe des Buches folgt man wie im ersten Buch fünf verschiedenen Handlungssträngen. Der wichtigste Handlungsstrang ist nach wie vor Annaïgs Aufstieg in der Hierachie von Umbriel. Ebenfalls auf Umbriel folgt man den Versuchen von Mere-Glim eine Revolution der Sumpfarbeiter anzuführen. Im dritten Handlungsstrang folgt man Attrebus und Sul auf ihrer Suche nach dem Umbra-Schwert mit dem man Vuhon den Herrscher von Umbriel besiegen kann. Viel stärker als im ersten Teil tritt nun der kaiserliche Agent Colin auf. Zusammen mit einer neuen Partnerin kommt er einer Verschwörung gegen den Kaiser auf die Spur und muss versuchen deren Erfolg zu verhindern. Der letzte Strang handelt von einer Ork-Soldatin und einem Kampfmagier, die im Dienste der Kaiserlichen Legion versuchen den Vormarsch Umbriels aufzuhalten.

Soviel als grober Überblick über die Protagonisten. Zur Handlung möchte ich nicht zu viel verraten, aber eine kurze Sätze können nicht schaden:
Umbriel startet den Vormarsch auf die Kaiserstadt. Während der Kaiser die Stadt bisher geflissentlich ignoriert hat (sie hatte ja bisher nur argonisches Gebiet angegriffen und da Schwarzmarsch nciht mehr zum Kaiserreich gehört...), kann er dies nun nicht mehr. Doch es zeigt sich, dass auch seine Legionen kein ebenbürtiger Gegner für die fliegende Stadt sind. Zu allem Überfluss arbeiten anscheinend Elemente seines Hofes mit Umbriel zusammen.
Attrebus und Sul suchen weiter nach dem Umbra-Schwert, allerdings können sie dies alleine nicht schaffen. Sie müssen ungewöhnliche Bündnisse eingehen, denn nur noch die Daedra-Fürsten besitzen genügend Macht um ihnen zu helfen.
Auf Umbriel selbst scheint sich Annaïg an das süße Leben in einer Machtposition zu gewöhnen. Sie intrigiert und betrügt um weiter aufzusteigen und scheint Glim vergessen zu haben. Währenddessen muss dieser um sein Leben kämpfen, als die Sumpfarbeiter anfangen zu revoltieren. Schließlich versteht er aber den wahren Ursprung Umbriels.
Nur wenn diese unterschiedlichen Helden ihr Wissen zusammenbringen, können sie Umbriel besiegen und die Kaiserstadt retten. (Dass die Kaiserstadt überlebt und Umbriel nicht Tamriel übernimmt, ist ja nun kein wirklicher Spoiler, immerhin kennen wir aus Skyrim ja die "Zukunft" ;))

Mir gefällt an dem Buch, dass die Charaktere deutlich tiefer werden als im ersten Buch. Vor allem Annaïg und Glim zeigen nun Charakterentwicklungen. Allgemein gibt es in dem Buch weit mehr "Action" als im ersten Teil. Auch erfährt man mehr über eine Reihe von Hintergrundgeschichten (z.B. dem erneuten Fall von Orsinium). Die Übermacht Umbriels wird in den Kämpfen gegen die Legion immer wieder deutlich und auch einige lose Enden aus dem ersten Teil werden wieder aufgenommen und zum Abschluss gebracht. Als Fan von Oblivionebenen, gefällt es mir natürlich, dass wieder eine Reihe von Ebenen besucht wird. Auf der anderen Seite war die Reise durch das Reich des Vergessens schon im ersten Teil recht plötzlich aufgetaucht. Nun werden diese Reisen fast schon inflationär eingesetzt. Das Ende des Buches schließt zwar die meisten Handlungen ab, öffnet aber direkt die Tür zu einem weiteren großen Mysterium. Vielleicht ein möglicher Ansatzpunkt für eine Fortsetzung. Ich würde sie lesen.