Depressionen...

Auch ich hatte mal eine depressive Phase, die war aber eher Berufsbedingt. Der Betrieb in dem ich Abteilungsleiter einer Arbeitsvorbereitung war, wurde von einem Konkurenten übernommen und mich wollten sie nur noch als Sachbearbeiter haben. Also Kündigung. Da ich einen vegleichbaren Posten aber nicht wieder kriegen konnte, war ich dann etwas abgestürzt (morgens grundlos geheuelt ...). Im neuen Job, tat man sich dann entsprechend schwer und hat sich auch nicht immer richtig verhalten. Ich weiss aber aus der Famillie, dass sowas auch Ursachen haben kann, die eher sowas wie eine Stoffwechselerkrankung sind. Also keine Gründe wie Stress etc. haben.
Kündigung, kann eine Möglichkeit sein, aber man muss aufpassen, dass man nicht vor sich selbst wegläuft. Ab der nächsten Kündigung, wird es dann schwieriger einen neuen Job zu finden.
Ich war auch nicht so der Sportlertyp. Ich habe aber morgens und abends ein grossen Teil meines Arbeitsweges zu Fuss zurück gelegt. Aus der S Bahn ausgestiegen und nicht den Anschlussbus genommen. Das waren dann je 20 Minuten. Mit Bus, wären das auch auch 10 Minuten gewesen. Und nach der Arbeit auch noch mal für eine Stunde auf das Fahrrad gesetzt. So kriegt man den Kopf frei.
 
Ich will mich nicht streiten. Jeder hat andere depressive Episoden. Es steht aber außer Frage, das wenn du eine schwere Depression hast und einmal in der Abwärtsspirale drin bist, nicht mehr in der Lage bist dich rauszuziehen. Weil dir alles scheiß egal wird und das wortwörtlich. Es kommt der Punkt wo alles grau ist und mit grau mein ich wirklich wortwörtlich grau. Lachen interessiert dich nicht mehr, wenn jemand einen Witz macht, verstehst du ihn nicht und du stehst nur teilnahmslos irgendwo rum und starrst die ganze Zeit irgendwo hin und merkst es nicht einmal. Essen? Was ist das, Ach ja trinken keine Lust!
Ich bleib im Bett liegen, bring ja nix aufzustehen! Die Sonne scheint, na und?

Da ist dann nix mehr mit: Ich reiß mich zusammen. Wenn dir jemand dann sagt: reiß dich zusammen guckst du ihn nur teilnahmslos an und sagst nichts darauf. Wir derjenige wütend, guckst du auch nur teilnahmslos und sagst nix! Du schaffst es nicht mehr. Und der andere auch nicht.
DAS ist Depression in seiner schwersten Form und DAS sind die Momente die besonders gefährlich sind, dir ist es egal ob du vors Auto läufst, oder n Messer in der Hand hast oder Tabeltten schluckst. ^^ Es ist im wahrsten Sinne des Wortes: Scheiß egal!

Und wenn dich da keiner ins Krankenhaus packt, bist du tot! Definitiv.
Also freut euch über eurer Leben!
 
Im Zweifel muss man am Ende halt die Konsequenzen ziehen, auch wenn die Arbeit an sich eigentlich Spaß macht. Wenn es zu viele Kollegen gibt, mit denen man nicht klar kommt und die einem Ärger bereiten hilft alles nichts.

Das ist dann schade. :(

Bei mir ist es nicht selten auch ein Drahtseilakt, da eine besonders ätzende Person gerne tief das Rektum von GF-Stellvertretung als Kuschelhöhle nutzt, um nahezu ohne Konsequenzen mich und viele andere Mitarbeiter im betrieblichen Ablauf auszubremsen. Da mein Vorgesetzter mich gebeten hat, nicht mehr auf direkte Konfrontation zu gehen, habe ich subtilere Wege gefunden, ihm sein Verhalten heimzuzahlen. :rolleyes::D


Edit: Aber danke für die Diskussion, das hilft schon irgendwie den ganzen Scheiß vernünftig hinter sich zu bringen, Danke Leute, manchmal muss man einfach irgendwas von dem Mist runterpinnen, damit es wieder flutscht!

Prima! :)

Ich finde, es ist sehr wichtig, mit seinen Problemem nicht allein zu sein und das, was einen bedrückt, mit anderen zu teilen, und sei es nur, dass diese zuhören. Der Dampf muss einfach mal raus, gerne laut und zeternd, aber erstmal völlig wertfrei, wie und wodurch es entstanden ist: Sozusagen den Müll rausbringen, ohne sich dabei erklären zu müssen.

Wenn's dann raus ist, kann man immer noch in Ruhe darüber nachdenken, wie und wodurch etwas geschehen ist, seine Rolle dabei reflektieren und mögliche Konsequenzen durchgehen. :)
 
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Ich will mich nicht streiten. Jeder hat andere depressive Episoden. Es steht aber außer Frage, das wenn du eine schwere Depression hast und einmal in der Abwärtsspirale drin bist, nicht mehr in der Lage bist dich rauszuziehen. Weil dir alles scheiß egal wird und das wortwörtlich. Es kommt der Punkt wo alles grau ist und mit grau mein ich wirklich wortwörtlich grau. Lachen interessiert dich nicht mehr, wenn jemand einen Witz macht, verstehst du ihn nicht und du stehst nur teilnahmslos irgendwo rum und starrst die ganze Zeit irgendwo hin und merkst es nicht einmal. Essen? Was ist das, Ach ja trinken keine Lust!
Ich bleib im Bett liegen, bring ja nix aufzustehen! Die Sonne scheint, na und?

Da ist dann nix mehr mit: Ich reiß mich zusammen. Wenn dir jemand dann sagt: reiß dich zusammen guckst du ihn nur teilnahmslos an und sagst nichts darauf. Wir derjenige wütend, guckst du auch nur teilnahmslos und sagst nix! Du schaffst es nicht mehr. Und der andere auch nicht.
DAS ist Depression in seiner schwersten Form und DAS sind die Momente die besonders gefährlich sind, dir ist es egal ob du vors Auto läufst, oder n Messer in der Hand hast oder Tabeltten schluckst. ^^ Es ist im wahrsten Sinne des Wortes: Scheiß egal!

Und wenn dich da keiner ins Krankenhaus packt, bist du tot! Definitiv.
Also freut euch über eurer Leben!

Ja, is so, und gut dass es SOOO schlimm bei mir nicht ist, aber manchmal nah dran. Irgendwie wusel ich mich dann doch durch und finde meine Freiräume, aber der große Sprung gelingt mir nicht. Im Prinzip war letzte Zeit schon wesentlich besser gewesen als zuvor und 2020 wird noch besser, der Vergangene "clash" war ein unglücklicher Rückschlag.
 
Wichtig ist, dass du ganz ehrlich zu dir selbst bist. Denn diese Rückschläge werden dich dein Leben lang begleiten wenn du nicht auf dich aufpasst und lernst damit umzugehen und zwar definitiv aufmerksam damit umzugehen, da will ich dir nix vormachen oder schön reden. Denn Schönreden hilft da überhaupt nicht weiter und all die guten Tipps (ich mag das Wort Ratschlag nicht - denn ein Therapeut sagte mal zu mir: Ratschläge sind auch Schläge (und da her er Recht)) á la: Reiß dich zusammen ab eingem gewissen Punkt in der Abwärtsspirale auch nicht mehr. Jeder der etwas anderes behauptet ist nicht depressiv! Punkt! Deine einzige Chance dem entgegenzuwirken ist Aktion und Aufmerksamkeit für diese Ertrinken-Phasen.
Du MUSST dir immer wieder positive Momente schaffen und immer wieder reflektieren über dich. Lernen mit Kritik anders umzugehen, denn du verpackst sie nicht mehr so wie "nicht kranke" Menschen. Du musst fürs erste akzeptieren dass du nicht mehr 100% leistungsfähig bist und DAS ist das Schlimmste daran.
Du schaffst es nicht mehr - und... btw. es ist auch nicht nötig! Das ist der Schöne Punkt daran. Wenn du einen Therapeuten hast, rede mit ihm über all das was dich bewegt und wenn es noch so belanglos ist. Auch über positive Dinge die gerade und besonders wichtig für dich sind. Hast du enge Freunde, erschaff mit ihnen einen Notfallplan der greift wenn du in der schwersten Phase durch irgendeinen Schicksalsschlag mal angekommen bist und wenn es nur ein Wort, wie z.B. Ausnahmezustand ist. Und rede mit deinem Arzt über dein Befinden, während der Tabletteneinnahme. Das ist wichtig, denn dein Krankheitszustand und deine Phasen bleiben nicht gleich über die Jahre. Und, was ganz wichtig ist: Sollte es wirklich mal zum äußersten kommen - durch irgendwas: Scheue dich nicht vor einer Depressionsklinik! Diese Menschen da sind speziell dafür ausgebildet, dir schnellst mögliche Hilfe zukommen zu lassen und du bist da sicher.
Und mit sicher mein ich sicher. Vor dir und deiner Außenwelt! Du wirst nicht eingesperrt oder wie man das von anderen Psychischen Kliniken erwarten würde "weggesperrt" im Gegenteil. Es ist ein sicherer Ort einer Oase gleich inmitten deiner eigenen Wirren mit Gleichgesinnten. Dort hilft man dir wieder auf die Beine und gibt dir Mittel und Wege an die Hand, dein neues Leben zu meistern und das wortwörtlich.
 
Ob Privat oder auf der arbeit habe ich in meinem Umfeld mit Menschen zutun die unter Depression leiden.
Depression sind und war schon immer ein Thema bei mir in der Familie.
Es war eben nicht leicht in einer Familie zu leben wo man als Frau nicht anerkannt wurde,
deshalb bekam meine Mutter dadurch Depressionen und hatte Nervenzusammenbrüche.
Auch meine Tochter ist durch ihrer Krankheit in ständiger Behandlung und leidet dadurch unter Depression.
Man selbst muss nicht immer betroffen sein.
Aber ich bin in Psychologischer Behandlung damit ich damit auch klar komme,
denn es ist nicht leicht wenn man seiner Tochter nicht helfen kann.
Somit Dankeschön für einige der Tipps, die konnte ich gleich weiter geben.
 
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Hey, Destero. Vorab: Ich wünsche dir richtig, richtig viel Kraft in der aktuellen und kommenden Zeit.
Es ist wichtig, dass du weißt, dass du mit diesen Gefühlen und der Störung nicht alleine auf der Welt bist, und daher kannst du stolz auf dich sein, dass du dich für einen Austausch überhaupt schon geöffnet hast, denn das ist ein wunderbarer Anfang. Wo auch immer der Austausch stattfindet, egal wie, er ist immer zuträglich und ein toller Fortschritt, vor allem, wenn du dich mit Menschen austauschst, die wirkliche (Lebens-)Erfahrungen allgemein, und besonders in dieser Thematik, haben. Depressionen sind längst kein Tabuthema mehr - zumindest dort wo es für heutige Zeiten ideal abläuft - und sonst sollten sie es auch nicht sein. Du bist nicht alleine damit.
Ich sage das, weil ich nicht weiß, an welchem Punkt du stehst. Denn ich kann aus Erfahrung sagen, dass man sehr verschiedene Phasen auf dem Weg zur Akzeptanz dieser Störung durchleben kann. Anfangs fällt es einem gerne mal echt schwer, zu glauben, dass all dieser Dreck wirklich "normal" ist, den man fühlt. Und ja, es ist normal, nur nicht auf die gute Weise.

Ich habe mich auch schon sehr mit meinen Depressionen - und anderer Störung - herumgeschlagen. Tue es noch immer. Und das wird auch nicht einfach so aufhören. Aber ich will dir keineswegs den Mut nehmen: Denn wenn du erst einmal akzeptierst, dass du nicht mehr voll (gesellschaftlich ^^ ) "funktionstüchtig" bist, kannst du dir Hilfe suchen und deine durch die Depressionen erschaffenen Schwierigkeiten mit dir und deiner Umwelt etwas umverteilen, umsortieren und vor allem: die Ursache finden. Das ist ganz wichtig. Als depressiver Mensch neigt man dazu, vor dem Gang zu einem Therapeuten immer wieder kurz zu denken: "Meine Probleme sind nichtig und klein für die Außenwelt, also versuche ich das alleine zu kitten. Ich möchte niemandem zur Last fallen oder Umstände bereiten" - so in etwa, oder so ähnlich. So versucht man das Problem häufig alleine zu schleppen, doch kommt man keinen Schritt voran. Scham spielt darin eine große Rolle. Manchmal erwische ich mich nach über sechs Jahren Therapie noch dabei, wie ich mich für dich folgende Therapiestunde herausrede, weil ich solche Anflüge bekomme. Natürlich ist nicht jeder gleich und jeder Mensch hat andere Hürden. Aber was ich eigentlich zum Punkt bringen will ist: Nimm dir Hilfe. Schäme dich dafür niemals. Nimm alles, was du kriegen kannst: Das Leben ist nicht fair, also wieso solltest du andauernd so hart mit dir ins Gericht gehen? Nimm einfach alles mit. Sauge alles auf. Hilfe zu brauchen ist nichts, was jemals mit Schwäche zu assoziieren sei. Im Gegenteil: sie anzunehmen; da beginnt deine neue Stärke, Destero. Ich hoffe, du kannst mit meinem Redeschwall etwas anfangen. :) Wie gesagt, ich weiß nicht, an welchem Punkt du stehst. Aber Depression muss nicht so hoffnungslos und allgegenwärtig sein, wie es von der Öffentlichkeit gerne einmal dargestellt wird. Du definierst dein Leben damit. Auch, wenn du dich manchmal ohnmächtig und generell machtlos fühlst.

Ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft. Du bist wirklich nicht alleine.
Solltest du einmal einen privaten Austausch suchen, biete ich mich gerne an.

Liebe Grüße <3
Asteria
 
Am 13.2.2020 gibt es bei 3SAT eine Sendung "Neustart fürs Gehirn: Wege aus der Depression"; vielleicht hilfreich ...