Dieser Artikel handelt von dem Buch Sithis. Für das metaphysische Prinzip oder den Gott, siehe Sithis. |
Sithis Buchtext | |
---|---|
Autor | unbekannt |
Art | Buch |
Genre | Mythologie, Legende |
erwerbbare Fertigkeit | Veränderung |
Sithis ist die dunmerische Schöpfungsgeschichte und ihre kulturelle Variante des Monomythos.
Dunmerischer Schöpfungsmythos
Die Eigenarten dieses Mythos erschließen sich besonders im Gegensatz zur altmerischen Schöpfungsgeschichte (Das Herz der Welt).[1] Der Dunmermythos ist ähnlich stufenweise aufgebaut, jedoch aus einer radikal unterschiedlichen Perspektive angelegt und grenzt sich explizit von der altmerischen Tradition ab. Hervorgegangen aus der schismatischen Bewegung Veloths, glorifizieren die Dunmer das aktive, transformierende, separierende Prinzip (Padomay/Sithis) und dämonisieren genau den Stillstand (Anu/Anui-El), den ihre auf Sommersend verbliebenen Cousins verehren.
Mit einem zentralen Begriff dunmerischer Kultur wird Sithis an den Anfang von allem gesetzt: „Sithis ist der Beginn des Hauses“.[2] Durch seine erste Bewegung ist die Schöpfung ermöglicht, zuvor bestand nur Stillstand, der für die Dunmer - in Sithis mit einem Zitat aus Vivecs 36 Lehren bestätigt - gleichbedeutend mit dem Nichts ist. Dieses würden nur die „törichten Altmer“, „faule Sklaven“, mit Namen versehen (Anu im Herz der Welt, aber nicht in Sithis) und verehren.[2]
Sithis spaltete das Nichts auf und ließ dessen neu entstandene Teile mutieren, so dass aus ihnen eine Myriade unbegrenzter Möglichkeiten erwuchs. Dieser glückliche Zustand der Dämmerung kannte keinen Stillstand, sondern ständigen Wandel: „Die Ideen kamen und gingen, ganz so wie es sein sollte.“[2]
In einer Art Nachhall der ursprünglichen Stasis weigerte sich allerdings eine Idee, wieder zu vergehen. Dieser „Dämon“ Anui-El und seine Freunde, die acht Aedra, wünschen sich ewig zu währen und Sithis' dynamische Schöpfung erstarren zu lassen. Die von ihnen eigennützig errichteten, versklavten Reiche sollten dauerhaft sein, waren aber „von ewiger Unvollkommenheit“ - weshalb diese Götter für die Dunmer unwürdig und falsch sind.[2]
Als Reaktion auf Anui-El und die Aedra erzeugte Sithis in einem nächsten Schritt Lorkhan,„[u]nbeständiger Mutant“, als seinen Champion, um diese Unvollkommenheiten zu vernichten. Zu dem Zweck nutzte der Trickser listig die Schwächen der eitlen, eifersüchtigen falschen Götter aus, errichtete sich selbst nach ihrem Beispiel eine versklavte Herrschaft und „schien der ganzen Welt wie ein Aedra“. So zeigte er sich dem Dämon Anui-El und den Aedra „als ein Freund“, um sie dann (was in Sithis ungesagt bleibt) zu hintergehen.[2]
Die kryptische letzte Zeile von Sithis fordert den Leser (der Hortator ist hier angesprochen) auf, es so zu tun wie Lorkhan und sich zu seinem eigenen Dämonen, dem Sharmat Dagoth Ur am Roten Berg „als ein Freund“ zu begeben - um ihn dann ebenfalls hintergehen zu können, wie es sein Vorbild mit Anui-El und den Aedra tat.[2]
Die abschließende Ehlnofex-Zeile bestätigt diese Ineinssetzung: „AE HERMA MORA ALTADOON PADHOMÉ LKHAN AE AI“,[2] übersetzt ungefähr (!) „Es ist geheimes Wissen [Herma Mora], dass die Waffe [Altadoon] der Veränderung [Padhome], Lorkhan [Lkhan], ich bin.“
Sithis und Lektion 10
Der Sithis-Mythos weist deutliche Zusammenhänge zu Lektion 10 der 36 Lehren auf und zitiert auch ein Diktum daraus. Lektion 10 umfasst die Worte Vivecs an den Hortator und zitiert wiederum die lorkhanischen Lehren ihres Kulturhelden Boethiah (vgl. auch den Mythos der Gewandelten). Seine Worte entsprechen Sithis:
- „Denn wir gehen andere Wege, und im Donner. SITHSIT ist der Beginn aller wahren Häuser, erbaut gegen Stillstand und faule Sklaven. Wendet euch ab von euren Vorlieben, zerbrochen wie falsche Karten. Bewegt euch, und bewegt euch so. Bewegt euch schneller gegen falsche Väter, Mütter die im Winkel bleiben und um Glas und Regen weinen. Stillstand bittet für sich selbst nur um nichts, was nichts ist, wie ihr es in den acht immerwährenden Unvollkommenheiten gewesen seid.“[3]
Trivia
- Sithis hat Michael Kirkbride zunächst für den Monomythos-Sammelband in TES III: Morrowind neben den übrigen Schöpfungsgeschichten verfasst. In der französischen Übersetzung des Monomythos, die auf einer älteren Textfassung basiert, ist dieses in Einzelheiten abweichende Sithis-Kapitel noch enthalten. Am Ende fehlt in diesem Text die Aufforderung, sich als Freund zum Sharmat zu begeben und das Ehlnofex-Geheimwissen, stattdessen wurde der Plan Lorkhans umrissen: die falschen Götter zerstören, ihre Sklaven befreien und ihren Trug zu offenbaren. Sein Trick bestand darin, die törichten Aedra mit ihrem Interesse an seiner neuen Schöpfung zu fangen. Magnus ging ihm als erster in die Falle. [4]