Sklaverei ist eine gesellschaftliche Institution, die auf einem extremen Abhängigkeitszustand, in dem Personen bzw. intelligente Lebewesen (Menschen, Elfen und Tiermenschen) privatrechtlich garantiertes Eigentum anderer Personen bzw. intelligenter Lebewesen sind, basiert. Sklaverei ist im Kaiserreich von Tamriel seit der dritten Ära grundsätzlich verboten. Die einzige Ausnahme bildete lange Zeit die Provinz Morrowind. Der Vertrag aus dem Jahre 1Ä 2920 legte fest, dass dieser Provinz Sonderrechte zugesprochen werden, wodurch die Sklavenhaltung in der Provinz weiterhin legal blieb. Die Versklavung, d.h. die Freiheitsberaubung einer Person zum Zweck ihres Einsatzes als Sklaven wird durch die Anwendung physischer Gewalt oder Verschleppung in andere Regionen oder Staaten erzwungen. Die Sklaverei dient oft dazu, intelligente Lebewesen wirtschaftlich auszubeuten und eine sogenannte Klassengesellschaft aufrechtzuerhalten.
Geschichte
Die Institution der Sklaverei war einst weit verbreitet in Tamriel, entweder wurden besiegte Feinde versklavt und nachhaltig als Arbeitskräfte genutzt oder es gab Angehörige armer Bevölkerungsschichten, welche ihre eigenen Kinder in die Sklaverei verkauften, um dem Hungertod zu entgehen. Vor allem die Dunmer führten seit Jahrhunderten bis in die jüngste Vergangenheit Razzien zur Versklavung von Argoniern in Schwarzmarsch durch. In der Tat ist die Versklavung von Menschen, Orks, Argoniern und Khajiit bei Elfen traditionell zulässig. Aufzeichnungen sind zu entnehmen, dass die Ayleiden dabei die brutalsten Sklavenhalter aller Rassen waren. Jedoch nur solange bis zum Sklavenaufstand, angeführt von der später als Sklavenkönigin bekannten Alessia, im Jahre 1Ä 242. Aber selbst das Kaiservolk, welches auch in der Vergangenheit selbst Opfer der Sklaverei war, praktizierte ebenfalls Sklaverei. Tiber Septim, der Begründer des Kaiserreichs , verkaufte nach der Schlacht von Sancre Tor bretonische Kriegsgefangene in die Sklaverei.
Die Sklaverei ist womöglich aufgrund der drei historischen Ereignisse gegenwärtig im gesamten Kaiserreich von Tamriel illegal, nur in Morrowind war dies gesetzlich noch bis ungefähr 3Ä 432[1] möglich. Diese Ausnahmeregelung wurde von Tiber Septim während des Waffenstillstandsvertrags im Jahre 2Ä 896 mit Morrowind als eines mehrerer Zugeständnisse festgelegt worden. Grund dafür war, dass die Dunmer die Sklaverei als Institution und den Einsatz von Sklaven als ihr altes Recht ansahen. Die jüngsten Entwicklungen zeigen jedoch Widerstand wie beispielsweise durch die antisklavistische Bewegung Zwillingsfackel, die gelegentlich die Unterstützung von Mitgliedern aus Adelsfamilien u.a. auf Vvardenfell erhalten. Gegen alle Rechtmäßigkeit war dadurch die Befreiung der Sklaven, welche meistens den Tierrassen der Argonier oder Khajiit angehören, illegal. Die jetzige Regierung und der jetzige Kaiser duldeten dies zwar, betrachten diesen Zustand allerdings als nicht akzeptabel. Dennoch war die Sklaverei noch weit verbreitet in jeder Provinz und eröffnete oftmals heftige Diskussionen und Reaktionen:
„Wir zollen dem Kaiserlichen Kult Respekt. Doch wir sind enttäuscht, dass er sich nicht gegen die unmenschliche Praxis der Sklaverei in Morrowind ausspricht. Aber vielleicht habt Ihr recht. Durch unsere höchste Bindung an Zivilisation und Menschlichkeit widerlegen wir das barbarische Beharren der Dunmer darauf, dass wir nichts mehr als Tiere seien.“
– Im-Kilaya, Konsul der Argonischen Mission in EbenherzDas Fürstenhaus Dres praktiziert in großem Stil die Versklavung freier bzw. den illegalen Kauf von bereits versklavten Argoniern und Khajiit in deren Ländern, wobei beides gleichermaßen oft noch von lokalen Kriegsherren unterstützt wurde, die Angehörige ihrer eigenen Rasse freiwillig in die Sklaverei verkauften. Sklaven des Hauses Dres arbeiteten meist auf den riesigen Salzreis-Plantagen an der Südostküste Morrowinds. Mitglieder des Hauses Dres beteiligen sich am profitablen Handel mit Sklaven und hielten Tausende von Sklaven in eigens zu diesem Zweck errichteten und unterhaltenen Sammelunterkünften von Tränenstadt gefangen, welche dann von Schmugglern an die Bitterküste von Vvardenfell gebracht wurden. Die Plantagen der Adeligen des Fürstenhauses Hlaalu machten häufig Gebrauch von Sklaven in der Landwirtschaft. Haus Redoran setzt Sklaven nur in geringem Umgang ein, auch wenn einige ihrer Kämpfer Sklaven als Gladiatoren benutzten, und sie zur Unterhaltung gegen wilde Tiere oder andere Kreaturen kämpfen zu lassen. Auch das Haus Telvanni benutzte Sklaven, meist als Diener in privaten Haushalten und für die Verrichtung schmutziger und gefährlicher Tätigkeiten in Bergwerken. Städte wie Molag Mar, Suran und Tel Aruhn, betrieben regelmäßig Sklavenmärkte.
Abenteurer trafen des Öfteren einmal auf entflohene Sklaven während ihrer Reisen, meistens in abgelegenen Gebieten, auf der Flucht vor Wachen, Tieren und Kopfgeldjägern. Einen sicheren Zufluchtsort für entflohene Sklaven stellte die Argonische Mission in Ebenherz dar. Sklaven in Gefangenschaft trugen magische Armschienen, die jegliche Flucht verhindern sollten. Nur mit dem entsprechenden Sklavenschlüssel ließen sich diese Fesseln öffnen.
All dies änderte sich, als König Hlaalu Helseth um 3Ä 432 überraschenderweise die Abschaffung der Sklaverei in Morrowind verkündete. Der König kam damit dem lange geäußerten Wunsch der kaiserlichen Regierung nach, diese Praxis auch im Land der Dunmer endgültig zu verbieten. Die Abschaffung löste mehrere blutige Konflikte in Morrowind aus, und die wirtschaftlichen Folgeschäden für das Land waren erheblich. Trotz allem gingen die Fürstenhäuser Hlaalu und Dres, welche von allen Häusern am häufigsten Sklaven eingesetzt haben, aus der neuen Situation gestärkt hervor. Dies ist insbesondere im Falle des Hauses Dres, dessen wirtschaftliche Basis auf der Sklaverei gefußt hatte, verwunderlich.[2]
Meinungen über Sklaverei
„Diese Fremdländer werden erst zufrieden sein, wenn Sklaverei verboten ist. Es ist, durch Gesetz und Brauch, unser Recht, Sklaven zu haben, und das geht sie verdammt noch mal nichts an.“
– Angehöriger des Fürstenhauses Telvanni„Es ist das Gesetz von Morrowind. Sklaverei ist legal. Das Kaiserreich mag das nicht, doch der Kaiser hat den Waffenstillstandsvertrag unterzeichnet, der den Dunmern erlaubt, ihre alten Gesetze und Bräuche zu behalten. Heute gibt es eine Anti-Sklaverei-Bewegung, die sagt, dass das Gesetz geändert werden müsse. Sklaverei sei falsch. Ich sage nicht, dass ich dem prinzipiell widerspreche. Doch so will es das Gesetz.“
– Angehöriger des Fürstenhauses Hlaalu„Ich habe von einer Geheimorganisation gehört, die man die Zwillingsfackel nennt. Sie hilft Sklaven zu fliehen. Doch es ist gegen das Gesetz, Sklaven bei der Flucht zu helfen. Doch ich denke, Sklaverei ist falsch und ich kann verstehen, warum diese Anti-Sklaverei-Bewegung bereit ist, das Gesetz zu brechen.“
– Angehöriger des Kaiserlichen KultesBekannte Sklavengebiete
- Dren und Arvel-Plantage in den Ascadia-Inseln
- Caldera-Mine nahe Caldera
- Die Dunmer-Festungen Rotheran und Hlormaren
Anmerkungen
- ↑ auf dieses Jahr datiert der Der kleine Tamriel-Almanach (3. Auflage)
- ↑ siehe Der kleine Tamriel-Almanach (3. Auflage), Kapitel Morrowind