Morrowind:Vivec und Mephala

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Diese Seite enthält den Text von Vivec und Mephala aus The Elder Scrolls III: Morrowind.

Inhalt

Vivec und Mephala
von
einem unbekannten Verfasser

Wer ist ALMSIVI?

Morrowind ist ein heiliges Land und seine Götter sind aus Fleisch und Blut. In ihrer Gesamtheit nennt man diese Götter das Tribunal, das dreieinige ALMSIVI - drei Gottheiten, die die Tugenden der Dwemer verkörpern. Almalexia ist die Barmherzigkeit, Vivec die Macht und Sotha Sil das Mysterium. Vivec ist bei weitem der Beliebteste von ihnen. Vivec ist als geliebter Krieger-Poet des wahren Volkes, der widersprüchlich schön und grausam ist, auch der Bekannteste. Vivec ist kunstvolle Gewalt. Im Schrifttum und der Liturgie des Tempels wird er als einer der Gottkönige von Morrowind dargestellt. Er beschützt den heiligen Subkontinent der Resdayn in Vvardenfell und bewacht den Roten Berg, das Tor zur Hölle. Er ist Teil des heiligen Tribunals, ein Gott des neuen Tempels und ein Aspekt des gesegneten und rechtschaffenen ALMSIVI.


Die klare Darstellung von Vivec, dem Wächter, Gottkönig und Krieger-Poeten, ist für die Bewohner des Westens am zugänglichsten und am vertrautesten. Man darf dabei allerdings nicht vergessen, dass Vivec den Dunmern auch als transzendente Entfaltung des Schwarzhändigen Mephala, des Daedras, der ihn vorweggenommen hatte, bekannt ist, einer Gründungsgestalt der frühesten Chimer. Diese dunklere Seite Vivecs ist in der volkstümlichen Literatur und Liturgie nicht vertreten, wird jedoch von den Dunmern instinktiv verstanden und als wesentlicher Teil von Vivecs göttlicher Erscheinung akzeptiert. Um das komplizierte Wesens Vivecs voll und ganz würdigen zu können, muss man zunächst das Wesen von Vivecs Abbild, Mephala, und die dunkleren Motive, die von den Erscheinungsformen und Beweggründen dieses Daedrafürsten dargestellt werden, verstehen.


Wer ist Mephala?

Jeder der drei Tempel-Tribunen hatte in der Anfangszeit der Chimer-Kultur ein bestimmtes Abbild. Diese Abbilder sind im Westen als die unheilvollen Daedra Azura, Boethiah und Mephala bekannt. In der Theologie des Tempels ist Azura das Abbild Sotha Sils, des Magierfürsten des Almsivi, Boethiah das Abbild Almalexias, der Mutter und Fürstin von Almsivi und Mephala das Abbild Vivecs. Der Legende nach verwandelte sich unter der Führung dieser drei Daedrafürsten eine unzufriedene Schar von Altmern in ein neues Volk und gründete ein neues Reich. Während Boethiah, der so genannte Prinz der Heimtücke, die revolutionären Methoden, die für die Verwandlung benötigt wurden, erdachte, war Mephala das zwielichtige Werkzeug zur Umsetzung dieser Methoden.


Wie man im Westen weiß, ist Mephala der Dämon des Mordes, des Geschlechtlichen und der Geheimnisse. All diese Bereiche enthalten sowohl subtile als auch gewaltsame Aspekte (Meuchelmord/Völkermord, Umwerbung/Orgien, Takt/dichterische Wahrheit); Mephala wird paradoxerweise als derjenige verstanden, der diese widersprüchlichen Bereiche verkörpert und zusammenführt. All diese subtilen Strömungen und Widersprüche sind auch in den dwemerischen Vorstellungen von Vivec präsent, auch wenn sie in der Tempeldoktrin nicht explizit beschrieben und erklärt sind.


Die Dunmer sehen Fürst Vivec nicht als Wesen des Mordes, des Geschlechtlichen und der Geheimnisse Sie begreifen ihn eher als gütigen König, Wächter-Krieger, Dichter-Künstler. Gleichzeitig akzeptieren sie jedoch unbewusst die dunkleren und verdeckten Strömungen hinter Vivecs gütigen Erscheinungen.


So ist etwa die Geschichte, dass Vivec sich mit seinen Mit-Herrschern Almalexia und Sotha Sil verschworen hatte, um Fürst Nerevar, den größten Helden und Feldherren der Dunmer zu ermorden, eine der eindrucksvollsten und beständigsten der mit Vivec verknüpften Mythen. Die Geschichte, die durch die mündliche Überlieferung der Aschländer erhalten ist, widerspricht sämtlichen Tempeltraditionen. Dennoch ist die Sage fest in den Köpfen der Dunmer verankert, so als würden sie sagen: „Natürlich hätte Vivec sich niemals an einer Verschwörung gegen Fürst Nerevar beteiligt, doch es ist vor so langer Zeit passiert ... wer kennt schon die Wahrheit?“


Nach außen hin ist Vivec gütig, sensibel, mitfühlend und Beschützer seiner Anhänger. Zur gleichen Zeit scheinen sich die Dunmer mit den verdeckten Aspekten Vivecs, den dunkleren Bestandteilen von Gewalt, Lust und Verschwörung, die mit den primitiveren, grausamen Impulsen der Abbilder zusammenhängen, auf irrationale Art wohl zu fühlen.