Online:Lieder der Sterne

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Auflagen des Buches

Diese Seite enthält den Text von Lieder der Sterne aus The Elder Scrolls Online (Originaltitel: Songs of the Stars).

Inhalt

Lieder der Sterne[1]
Von Großsterndeuter Caecilus Bursio

Wir waren nur wenige Monate zuvor noch im Mittelpunkt des Spottes der wenigen, denen der Namen „Sternengucker“ etwas sagte. Das schlecht versteckte Kichern und Augenrollen der Bewohner von Belkarth liegen mir noch heute auf der Seele. Doch jetzt auf einmal scharen sie sich um uns. Egal ob Gelehrte oder Magier, sie alle suchen nach den Hinweisen und dem Wissen, das wir über die Sterne angesammelt haben. Ich sollte mich wohl darüber freuen, meine Studien eifrig mit ihnen teilen und ihre Meinungen für neue Perspektiven willkommen heißen, doch machen es mir die Verbitterung, die Verachtung und die Jahre voll Hohn, die mein Herz umschließen, sehr schwer.


Ich bin mittlerweile eines der erfahrensten Mitglieder meines Ordens. Ich habe die große Sternwarte in Stros M'Kai besucht und die Bewegung der Sternenbilder jede Nacht genauestens aufgezeichnet. Ich habe sogar unsere mächtigen Wächter vom Himmel fallen sehen – und ich bin immer noch am Leben, während viele meiner Kollegen nicht so viel Glück hatten. Jetzt, wo wir mit unseren wissenschaftlichen Unterfangen endlich ein gewisses Maß an Legitimität erhalten haben; jetzt, wo ich der Großsterndeuter bin, sollte ich es sein, der keine Bemühungen scheuen sollte, um unser Wissen weiterzugeben.


Doch ertappe ich mich immer wieder dabei, dass ich mich zurückziehe. Ich verbringe meine Tage und Nächte in unseren Archiven, vertieft in meine Studien. Wenn selbst die Sterne vom Himmel fallen und sich körperlich auf Nirn materialisieren, ist vieles über das Wesen der Sterne, über das wir einst spekulierten – und ja, auch Mundus selbst – falsch, oder zumindest noch viel unvollständiger, als wir uns je hätten vorstellen können. Und wenn das einmal passiert, wer kann da bestreiten, dass das nicht erneut geschehen kann? Was hält die Schlange davon ab, jeden einzelnen Stern vom Himmel zu löschen und uns so von Aetherius zu trennen? Während andere nach banalen Dingen wie Anerkennung und Status streben, wird meine Seele immer wieder zum Himmel gezogen, immerzu wachsam, der in der Leere lauernder Gefahren.


Ich gebe zu, dass es da noch etwas anderes gibt. Wenn die Sternenbilder eine körperliche Gestalt annehmen können, sind unsere Vermutungen bezüglich ihres Einflusses auf die Bewohner Nirns dann wirklich so oberflächlich? Vielleicht wird jeder bei der Geburt durch seinen Aszendenten beeinflusst, aber funktioniert das auch in die andere Richtung? Kann jemand mit dem richtigen Verständnis und passenden Ritualen den Sternbildern Macht entziehen, die über normale Magie hinausgeht?? Und welche Folgen würde das für die ätherische Ebene haben?


In Nächten, in denen ich keinen Schlaf finde, studiere ich unsere seltensten Bücher (einer der Vorzüge als Großsterndeuter) und finde immer wieder Referenzen auf die uralten Schriften der Dwemer, auch „Harmonische Astronymie“ genannt. Sie beinhalten wohlmöglich die Antworten auf meine Fragen – wahrscheinlicher ist jedoch, dass sie mich dazu veranlassen, klügere Fragen zu stellen. Wir wissen, dass die Dwemer Mundus besser verstanden, als es für uns der Fall ist und doch kann ich den Gedanken nicht abschütteln, dass sie sich die Macht der Sternbilder in für uns unvorstellbarer Weisen zu Nutze machten. Wenn es eine Kopie dieser Schriften gibt, dann muss ich sie unbedingt finden. Doch wo soll ich meine Suche beginnen? Und wie könnte ich meinen Sternguckerkollegen in diesen turbulenten Zeiten verlassen?

Anmerkungen (Tamriel-Almanach)

  1. Das Buch wurde auf der offiziellen ESO-Seite veröffentlicht.