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Diese Seite enthält den Text des Buches Fortschritt der Wahrheit aus The Elder Scrolls III: Morrowind.
Inhalt
den abtrünnigen Priestern
AUSZUG: zu jenen Punkte der Tempel-Doktrin, die von den abtrünnigen Priestern angefochten werden:
1. Die Göttlichkeit des Tribunals
Der Tempel-Doktrin zufolge erreichte das Tribunal seine Göttlichkeit auf wundersame Weise durch Streben, Tugend, Wissen, Testen und den Kampf mit dem Bösen; der Tempel-Doktrin zufolge wurden ihnen ihre göttlichen Fähigkeiten und ihre Unsterblichkeit aufgrund einer gemeinsamen Entscheidung der Ahnen der Dunmer übertragen [darunter unter anderem die guten Daedra, der Propheten Veloth und der Heiligen Nerevar]. Die abtrünnigen Priester fragen, ob die Kräfte von Dagoth Ur und die des Tribunals letztlich von derselben Quelle stammen - dem Roten Berg. Teile der Apographa legen nahe, dass das Tribunal seine Göttlichkeit nur mit Hilfe profan verzauberter Utensilien erlangt hat und dass es sich bei diesen unheiligen Werkzeugen um jene handelte, die ursprünglich von dem gottlosen dwemerischen Hexenmeister Kagrenac hergestellt wurden, um das Numidium zu schaffen.
2. Die Reinheit des Tribunals
Nach Ansicht der abtrünnigen Priester hat der Tempel schon immer zwei Seiten gehabt: eine öffentliche [vertreten durch die Heirographa - die „priesterlichen Schriften”] und eine verborgene [vertreten durch die Apographa - die „verborgenen Schriften”]. In den öffentlichen Schriften werden die Handlungen des Tribunals wie Heldentaten geschildert. Die verborgenen Schriften hingegen enthüllen Geheimnisse, Unwahrheiten, Unstimmigkeiten, widersprüchliche Erzählungen und verschiedene Interpretationen, die auf dunkle und weniger heldenhafte Motive und Handlungen der Tribunen schließen lassen. Besonders die unterschiedlichen Berichte über die Schlacht am Roten Berg werfen Fragen auf über das Verhalten des Tribunals und die Quelle der nachfolgend erlangten Göttlichkeit. Ebenso gibt es Beweise dafür, dass das Tribunal das wirkliche Ausmaß der Bedrohung, die von Dagoth Ur am Roten Berg ausging, verschleiert hat. Dadurch wurde die Bevölkerung über die Fähigkeit des Tribunals getäuscht, Morrowind vor Dagoth Ur zu schützen, und die dramatische Verringerung der magischen Kräfte des Tribunals verheimlicht.
3. Berichte in den Tempel-Schriften über die Schlacht am Roten Berg
In der Tradition der Bewohner Aschlands befindet sich das Tribunal nicht am Roten Berg und es gilt die Auffassung, dass die Dwemer selbst für ihre Zerstörung verantwortlich waren - nicht Nerevar. Außerdem heißt es, dass Nerevar Dagoth Ur zurückgelassen hat, um die unheiligen Geheimnisse des Roten Bergs zu bewachen, während er selbst zu einer Konferenz mit dem Großen Rat [d. h. dem Tribunal] ging. Es heißt, dass Nerevar bei der Konferenz starb [den Aschländern zufolge nicht an seinen Wunden, sondern durch Verrat], das Tribunal daraufhin im Roten Berg einem widerstrebenden Dagoth Ur gegenübertrat und ihn unter den Berg verbannte, weil er sich ihnen nicht fügen wollte.
4. Verehrung der Daedra, der Heiligen und der Ahnen
Die Abtrünnigen zweifeln zwar die Göttlichkeit des Tribunals an, nicht jedoch seine Heiligkeit und sein Heldentum. Sie setzen sich sogar für die Wiedereinführung vieler Elemente des von den Aschländern und dem Heiligen Veloth praktizierten fundamentalistischen Ahnenkults ein. Wie dies möglich sein soll, wird bis jetzt ergebnislos unter den abtrünnigen Priestern diskutiert.
5. Verleugnung der Prophezeiungen des Fleisch-Gewordenen und Verfolgung des Nerevarine
Obwohl unter den Abtrünnigen keine Einigkeit über die Echtheit der nerevarinischen Prophezeiungen besteht, sehen sie die Verfolgung des Nerevarine als ungerecht und politisch motiviert an. Die abtrünnigen Priester leugnen nicht, dass Mystik, Offenbarungen und Voraussagen Teil der religiösen Erfahrung sein können, sind sich aber noch nicht völlig klar darüber, welche Einsichten richtig und welche falsch sind. Sie haben die Mystik des aschländischen Ahnenkults studiert - besonders die Riten der weisen Frauen und der Seher und die Prophezeiungen des Fleisch-Gewordenen. Viele der abtrünnigen Priester sind zu dem Schluss gekommen, dass die nerevarinischen Prophezeiungen wahr sind, und haben die in den Tempel-Archiven aufgezeichneten Voraussagen systematisch studiert.
6. Autorität des Erzkanonikers und der Ordinatoren
Die abtrünnigen Priester erkennen die Autorität des Erzkanonikers und der Ordinatoren nicht an. Die Tempel-Hierarchie ist durch Eigeninteressen und Politik korrumpiert worden und handelt nicht mehr zum Besten des Tempels oder seiner Anhänger. Die abtrünnigen Priester sind der Meinung, dass der Erzkanoniker und die Ordinatoren nur für sich selbst und nicht für das Tribunal sprechen.
7. Die Inquisition und die Anwendung von Terror und Folter durch die Ordinatoren
Es ist ein offenes Geheimnis innerhalb der Tempel-Hierarchie, dass die Ordinatoren Entführungen, Terror, Folter und geheime Inhaftierungen einsetzen, um Ketzer und Abweichler zu unterdrücken. Nach Ansicht der abtrünnigen Priester sind die Ordinatoren entweder außer Kontrolle geraten oder lediglich ein Werkzeug, mit dem sich eine korrupte Priesterkaste an der Macht halten will.
8. Grundlagen der Tempel-Doktrin - den Armen Güte, den Unwissenden Erziehung, den Schwachen Schutz
Zwar erkennen die abtrünnigen Priester an, dass die meisten einfachen Priester die Traditionen des Tempels in Ehren halten. Sie sind aber auch der Meinung, dass viele hochrangige Priester sich mehr der Liebe zur Macht und zum Luxus widmen als der Fürsorge für die Armen, Schwachen und Unwissenden.