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Diese Seite enthält den Text von Erste Schriftrolle von Baan Dar (Auszug) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Übersetzung von Jarvus, Lehrling von Arkan dem Begabten, Dolchsturz, 2Ä 255
Gelehrte mühen sich seit Jahren mit der vollständigen Übersetzung der Schriftrollen von Baan Dar ab, Schriftstücken auf Pergament, die in einer Reihe von Alabasterbehältern in der Nähe des Vreadsees im östlichen Elsweyr gefunden wurden. Ich selbst kann keine Garantie bezüglich der Authentizität dieser Übersetzung geben … Der Leser beachte dies!
– Yanabir-ja, getreuer Anhänger des Aufschneiders
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Baan Dar, die Legende … Dieb, Hexenmeister, Schattenmeister, der Aufschneider, Genie ruchloser Pläne. All das und mehr ist der legendäre Baan Dar, bekannt als der Banditengott. Der Verbannte. Der Ausgestoßene. Aber wie sieht die Wahrheit aus?
Baan Dar ist ein weitaus einfacheres und komplexeres Wesen. Ich schreibe diese Geschichte hier nieder, während ich langsam am Alter und an einer beschämenden Pfeilwunde sterbe. Ich weiß nicht, ob die Wahrheit die Legende, die Baan Dar ist, erhöht oder schmälert, oder ob der ursprüngliche Baan Dar gewollt hätte, dass die Wahrheit ans Tageslicht kommt. Daher werde ich diese Geschichte verstecken, wenn ich mit ihr fertig bin, und das Schicksal entscheiden lassen, das schon immer der wahre Herr und Antrieb von Baan Dar war.
Ich war ein Kind von 12 Zeiten, als ich Baan Dar das erste Mal traf. Ein Überfall durch Sklavenjäger während einem der zahlreichen provinzialen Grenzkriege hatte mich zum Waisen gemacht. Ich überlebte dank meines wachen Verstandes, meiner flinken Finger und einer Menge Glück in den Hintergassen und Nebenwegen meiner Geburtsstadt. Ich hatte gerade einen Laib Brot und ein paar kleine Äpfel aus dem Stand eines ansässigen Straßenhändlers auf dem Basaar am Stadtrand bei der eingestürzten Außenmauer „befreit“ und mich in eine schlecht beleuchtete Gasse zurückgezogen, um mich an meiner Beute zu laben, als sich eine ältere Bande von Meinesgleichen über mich hermachte. Die ältere und faulere Variante, die sich lieber auf die einfachere und weniger gefährliche Kunst beschränkten, von den Dieben zu stehlen.
Es waren fünf dieser Drangsalierer, die entschieden hatten, dass sie meiner Beute würdiger seien als ich, und sie prügelten mich mit Stöcken halb zu Tode, während sie aßen und lachten. Als ich am Boden lag und mich zu einem möglichst kleinen Ball zusammenkrümmte, um meinen Kopf und meine Leisten zu beschützen, hörte ich, wie eine ruhige Stimme fragte, ob es nicht „angemessener wäre, wenn ihr zum Kai hinuntergeht und euren Brüdern, den Ratten, das Essen wegnehmt. Oder wollt ihr eure Tricks lieber an Beute ausprobieren, die es an Größe und Anzahl eher mit euch aufnehmen kann?“
Da meine „Gefährten“ ihre Aufmerksamkeit nun auf den Neuankömmling gerichtet und fürs Erste damit aufgehört hatten, mich zu schubsen, schlagen und zu treten, blickte ich auf und sah einen dunklen Schatten in Stiefeln, Mantel und Kettenrüstung am Ende der Gasse lehnen.
Die anderen konnten natürlich nicht aus ihrer Haut und sahen dies als Angriff ihrer Männlichkeit … und zusätzlich als Gelegenheit, durch Überzahl leichte Beute zu machen und ein paar Münzen zu verdienen (ansonsten wäre der erste Teil nicht so wichtig gewesen). Der Anführer meiner Spielgefährten schlug vor, dass der Fremde vom erwähnten Kai springen solle, da er sich ansonsten gleich zu mir legen könne, sobald sie mit dem Abendessen fertig seien.
Ermutigt durch das Kichern seiner Untergebenen erhob er anschließend seinen Stab und ging auf den Fremden zu. Ich bin mir nicht ganz sicher, was dann passierte, aber innerhalb kurzer Zeit lag der Kopf der Bande mit einem Wurfdolch in der Brust im Dreck, ein zweiter Drangsalierer hatte drei Zähne an einen Stiefel verloren (ich trage sie noch heute als Andenken in einem Lederbeutel bei mir), und ein dritter verlor das Bewusstsein, als ihm sein eigener Stab mit Wucht zwischen die Zehen geschlagen wurde (zwischen die beiden großen Zehen!). Nummer vier und fünf verzichteten auf ihre Teilnahme an dem Vergnügen und machten sich rasch in unbekannte Gefilde auf.
Baan Dar half mir hoch, putze mich ab und zog mich in eine Taverne in der Nähe, wo er ein Essen und einen Krug mit mir teilte. Ich versuchte, ihm dafür zu danken, dass er mir das Leben gerettet hatte. Wie kann ich mich jemals für diesen Gefallen revanchieren, fragte ich. Seine Antwort war kurz, prägnant und seitdem mein Lebensmotto.
Er sagte: „Revanchiere dich nie für einen Gefallen, Kind. Überlass das einem anderen.“