Online:Die Waffen von Valenwald

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Die Waffen von Valenwald
Von Mistral Aurelian Teriscor

Metallwaffen waren nie sonderlich verbreitet in Valenwald. Der Grüne Pakt der Waldelfen verbietet die Verwendung von Holz zum Entfachen von Schmiedefeuern, obwohl in einigen Gegenden das Verbrennen von Torf oder Kohle für die zur Metallverarbeitung nötige Temperatur sorgen kann. Andere Bosmer begnügen sich mit Knochenkeulen oder verwenden Äxte und Speere mit Klingen aus Stein oder Obsidian.

In Küstenstädten wie Anfurt und Velynhafen profitierte die bosmerische Schwertkampfkunst von den Lehren altmerischer Berater und einer verlässlichen Versorgung mit importierten Metallwaffen. Seltsamerweise wissen die Hochelfen ihrerseits die aus Horn gefertigten Kompositbögen der Bosmer nicht zu schätzen, die wohl zu den besten Tamriels gehören.

Obgleich einige das Dominion als Allianz gegenseitigen Nutzens beschreiben, würde ich sie eher eine gegenseitigen Frusts nennen. Hierfür ist die Schwertkampfkunst ein gutes Beispiel. Nur wenige Waldelfen haben die geistige Disziplin, die die traditionelle altmerische Kampfschule erfordert. Sie lassen sich leicht ablenken und haben keine Geduld für die philosophischen Gesichtspunkte der Ausbildung. Die altmerischen Meister, die ihr System der Schwertkampfkunst als „korrekten Konflikt“ bezeichnen, weigerten sich, ihre Techniken an die kleinere Statur und kürzere Reichweite ihrer Schüler anzupassen.

Also kehrten die Bosmer zurück zu ihrer traditionellen Methode der Kriegsführung, nämlich dem Bogenschießen. Mit vierzehn Jahren ist ein Waldelf geschickt genug mit dem Bogen, um sich Jagdgruppen anschließen zu können. Bogenschützen, die über extreme Reichweiten kämpfen, werden „Jaqspurs“ genannt. Ihre Schussbewegung wird beschrieben als ein „Ziehen, Spannen und Schießen in einer durchgehenden Bewegung“. So kann ein Jaqspur eine hohe Schussfrequenz beibehalten, obwohl jahrelange Übung vonnöten ist, um bei einer solchen Geschwindigkeit auch noch zu treffen.

Die Bosmer haben kein Problem damit, Holzbögen und -pfeile zu kaufen und zu benutzen, die von anderen Völkern hergestellt wurden, aber der Grüne Pakt verbietet ihnen, selbst welche zu fertigen. Traditionell werden bosmerische Bögen aus Horn und Sehnen hergestellt. Die Bogen werden anschließend mit Sehnen aus Darm bespannt. Dabei ist khajiitischer Darm angeblich am besten und daher auch am begehrtesten bei den Schützen von Valenwald.

Bosmerische Pfeile werden aus Knochen geschnitzt und mit den Federn verschiedener Vogelarten versehen. Die Waldelfen glauben, dass der Ursprung der Knochen Auswirkungen auf die Eigenschaften des Pfeils hat. Mammutknochen schlagen angeblich so hart ein, dass sie ein Ziel umwerfen können. Vogelknochen fliegen schneller und präziser. Sencheknochen verursachen mehr Schaden. Kaiserliche Beobachter konnten bei ihren Versuchen derlei Effekte nicht feststellen. Wenn sie das hören, schnalzen die Bosmer nur mit den Zungen und lächeln.