Online:Der Krieg der Brüder

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Der Krieg der Brüder

Zu der Zeit, als die akavirische Invasion im Jahr 2Ä 572 ihren Höhepunkt erreichte, waren die Zwillingssöhne von Prinzessin Nurnhilde, Jorunn der Skaldenprinz und Fildgor Starkprinz (auch genannt Fildgor Wutprinz, aber nur hinter seinem Rücken) an zwei völlig unterschiedlichen Orten. Jorunn war in Riften bei seinen engsten Freunden, den Bardenrudel. Fildgor hingegen befand sich an der Nordostküste von Himmelsrand und kämpfte an der Seite seiner Schwester, als die Akaviri von Dir-Kamal ihren Angriff starteten. Als die Akaviri sich auf Windhelm zubewegten, schlugen sich Jorunn und seine Gefährten ihren eigenen Weg zur sagenumwobenen Stadt der Nord frei.

Fildgor stellte in der Zwischenzeit in den Schlachten um die Küste immer und immer wieder sowohl sein Kampfgeschick als auch seinen endlosen Zorn unter Beweis. Oft führte er seine eigenen Gefährten an, die Sturmfaustbrigade, die aus Mitgliedern des Sturmfaustklans bestand. Sie hatten schon während Fildgors Pilgerfahrt und den Prüfungen seiner Mannwerdung an seiner Seite gekämpft und waren dem Starkprinzen treu ergeben.

Jorunn und Fildgor, jeweils begleitet von ihren treuesten Kameraden, kamen gerade noch rechtzeitig an, um mitanzusehen, wie die Tore von Windhelm aufgeschlagen wurden. Die Brüder kämpften tapfer, aber sie konnten weder den Fall der Stadt noch den Tod der Königinnen Mabjaarn und Nurnhilde („Die Kurzlebige“) verhindern, die bei der Verteidigung des Palasts und des Volkes, das sie liebten, fielen. Die Zwillinge, die sich schon seit Jahren nicht mehr nahe standen, fühlten sich dennoch sofort wieder wie Freunde und vereinten ihre Kräfte, um die Invasoren zu vertreiben. Dank Jorunns Allianz mit den Dunkelelfen und der unerwarteten, aber willkommenen Unterstützung der Argonier konnte der akavirischen Invasion schließlich ein Ende gesetzt werden.

Als Jorunn und seine Truppen nach Windhelm zurückkehrten, trat Fildgor vor und beanspruchte die Herrschaft für sich. Die Krise war vorüber, und er entschied, seinen Anspruch durchzusetzen. Er ging davon aus, dass Jorunn klein beigeben würde, wie er es üblicherweise angesichts von Fildgors Zorn und überbordender Leidenschaft tat. Aber Jorunn war dagegen. Der Skaldenprinz entschied, Skaldenkönig zu werden, denn er hatte mitangesehen, wozu Fildgors Leidenschaft imstande war. Im Krieg, da wollte er Fildgor an seiner Seite haben. Aber als Anführer für sein Volk? Jorunn hatte nicht wirklich den Wunsch, den Thron zu besteigen, aber er fühlte, dass ihm keine Wahl blieb. Er war der Ansicht, dass Fildgor seinem Volk kein guter Herrscher sein würde.

Erzürnt ob Jorunns Weigerung versammelte Fildgor den Sturmfaustklan und alle anderen Anhänger, die er im Reich hatte. Schließlich war er ja ein wahrer Nord. Kein Künstler und Gelehrter wie sein Bruder. Jorunn sah, dass dem Königreich ein Bürgerkrieg bevorstand, also forderte er Fildgor zum Kampf Mann gegen Mann heraus. Der Starkprinz lächelte; er hielt es für unmöglich, gegen seinen Bruder, den Barden, zu verlieren. Er nahm an, und so begannen die längsten drei Stunden der neueren Geschichte. Der Krieg der Brüder hatte begonnen.

Die beiden Brüder kämpften auf dem Platz vor dem vom Krieg beschädigten Palast. Der Kampf war brutal und dauerte lange. Waffen schlugen aufeinander, parierten, wurden gegeneinandergedrückt und wieder auseinandergerissen und vergossen Blut. Als es schien, als würde keiner der Brüder die Oberhand gewinnen, bevor beide erschöpft zusammenbrechen, mobilisierte Jorunn Reserven, die ihm niemand zugetraut hätte. Er schlug auf Fildgors Waffe und zerschmetterte sie. Dann schleuderte er Fildgor zu Boden und verlangte, dass er aufgäbe.

Da ihm keine andere Wahl blieb, gab Fildgor auf. Aber sein Hass brannte, und seine Wut umgab ihn wie ein aufziehender Sturm. Mit gebrochenem Herzen verbannte Jorunn seinen Bruder und kasteite den Sturmfaustklan, weil er Fildgor unterstützt hatte. Fildgor verfluchte Jorunns Namen und zog von dannen. Während der Skaldenkönig ein fähiger und geliebter Herrscher wurde, floh der Starkprinz angeblich in die Lande des Dolchsturz-Bündnisses. Vielleicht wird der Krieg der Brüder eines Tages weitergehen.