Online:Wir stellen vor: Silberkralle

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Online - 2Ä 582

Diese Seite enthält den Text von Wir stellen vor: Silberkralle aus The Elder Scrolls Online (Originaltitel: Meet the Character – Silver-Claw).

Inhalt

Von Geschenken und Bedenken

von Silberkralle

Liebste Velsa,

ich bin es, Euer Freund, der bescheidenste und edelmütige Silberkralle! Ich hoffe inständig, Ihr seid seit Eurer wohlverdienten Pensionierung nicht zu einsam. All Euren zahlreichen Bekundungen hinsichtlich Geschenken zum Trotz habe ich diesem Schreiben ein kleines Paket direkt aus Valenwald beigefügt. Ich habe nicht die geringste Ahnung, worum es sich bei „Würgersamen“ handelt, doch sie schienen mir für Euren Garten gerade exotisch genug. Traurigerweise müssen die Instruktionen wohl fehlerhaft sein, weisen diese doch darauf hin, dass „dreimal täglich ein Aderlass“ vonnöten ist, damit die Pflanze „Euren Geruch positiv verknüpft“. Ich muss gestehen, die Metaphern der Bosmer bleiben mir unbegreiflich.

Solltet Ihr Euren Garten in letzter Zeit nicht verlassen haben, kann ich Euch versichern, dass die Geschehnisse in Abahs Landung geschwind voranschreiten. Das Eisenrad marschiert nicht länger durch die Straßen, da die Handelsfürsten darauf bestanden, dass sie aus der Stadt abgezogen werden. Gerüchten zufolge sei Hubalajads Palast vor kurzem von einem wohlhabenden neuen Mieter okkupiert worden. (Im nächsten Monat wird man zweifelsohne munkeln, ein mittelloser Möchtegern-Händler wäre aus Hubalajads Palast vertrieben worden.) Oh, habt Ihr von der neuen Piratenkommodore gehört, die von ihrem Kapitän Tribut verlangt? Solltet Ihr eine Reise planen, würde ich Euch zum Landweg raten, bis sie vollends besänftigt ist.

Obschon ich weiß, dass Ihr bei Weitem zu höflich seid, diese Frage zu stellen, und ich wiederum außerordentlich beschämt bin, Euch darüber zu informieren, schreibe ich Euch nicht ausschließlich, um Nettigkeiten auszutauschen. In aller gebotenen Aufrichtigkeit muss ich sagen, dass ich ernsthafte Bedenken bezüglich meines Geschäftes hege.

Wie Ihr natürlich wisst, stellte „Makellose Waren“ schon immer die sprichwörtliche Feder an meinem metaphorischen Hut dar. Es ist wahr, dass ich aufgrund meiner natürlich fallenden Mähne keinen Hut trage und auf Federn ganz besonders allergisch reagiere, doch ich denke, es wird klar, was ich verdeutlichen möchte. Ich verwandelte „Makellose Waren“ von einem schäbigen Hinterhof-Verkaufsstand in das Warenlager im Hafen, das es heute ist. Ich habe mir meine Rivalen zu Freunden gemacht, da ich nie danach strebte, der beste Händler in Abahs Landung zu werden – ich möchte mir einfach nur meinen Platz am Tisch verdienen. Wie Ihr wisst, habe ich immer pflichtbewusst die richtigen Leute bezahlt, ob es nun Handelsfürsten oder Eure ehemaligen undurchsichtigen Geschäftspartner waren.

Dennoch verhalten sich die Schatten seit der Ankunft des Eisenrads außergewöhnlich ruhig. Selbst die Handelsfürsten raunen von Eindringlingen aus Taneth. Ich fürchte, in der Stadt, die ich liebe, wurde das Gleichgewicht gestört. Wenn man zu viele Speichen vom Wagenrad entfernt, zerbricht letztlich der Wagen.

Vielleicht ist es auch nichts. Wie habt Ihr es einst formuliert? Dass ich dazu neige, „mir auf meinen eigenen Schwanz zu treten und zu behaupten, ein Mammut sei es gewesen“?

Und doch sehe ich, wie meine bislang vertrautesten Aufseher im Schatten des Lagerhauses flüstern, wenn sie meinen, ich wäre bereits gegangen. Ich stelle fest, dass meine Einladungen zu sozialen Ereignissen stark zurückgegangen sind, als wären meine Händlerkollegen darauf bedacht, sich zu distanzieren. Von was? Das kann ich nicht voraussagen. Seit Eurer Pensionierung kann ich keine Gefälligkeiten gegen Informationen aus den Schatten eintauschen – und angesichts der Aktivitäten des Eisenrads in der jüngsten Zeit bin ich nicht darauf aus, deren Interesse zu wecken. Meine Situation gestaltet sich höchst besorgniserregend.

Deshalb schmerzt es mich so sehr, Euch an den Gefallen zu erinnern, den Ihr mir schuldet. Ein Schmerz, der schlimmer ist als frisch gezupfte Schnurrhaare, das kann ich Euch versichern! Würde ich die Zukunft von „Makellose Waren“ nicht ebenso hochschätzen wie unsere Freundschaft, wäre ich niemals so ungehobelt, dies zu erwähnen.

Doch sollte ich herausfinden, dass da ein Mammut auf meinem Schwanz steht, so fürchte ich, seid Ihr die einzige Person in Abahs Landung, die mir dabei behilflich sein könnte, es aufzuspüren.

Herzlichste Grüße

– Silberkralle