Online:Wir stellen vor: Fa-Nuit-Hen

Auflagen des Buches

Diese Seite enthält den Text von Wir stellen vor: Fa-Nuit-Hen aus The Elder Scrolls Online (Originaltitel: Meet the Character – Fa-Nuit-Hen).

Inhalt

Wir stellen vor: Fa-Nuit-Hen[1]

Ein Brief, der beim persönlichen Hab und Gut des Gelehrten der Magiergilde Pascual Girien gefunden wurde, welcher kürzlich aufgrund von Wunden zu Tode kam, die ihm zugefügt wurden, während er einer vergleichsweise neuen Aktivität nachging – dem Schwertkampf.

Ihr wollt etwas über mich wissen? Ich fühle mich geschmeichelt, doch was gäbe es noch über Fa-Nuit-Hen zu sagen, das nicht bereits in Folianten und Legenden über Nirn und das Reich des Vergessens festgehalten worden wäre? Ich bin nichts weiter als ein demütiger Spross Boethiahs, fähiger Duellant und Meister des Schwertes.

Na schön. Wenn Ihr darauf besteht. Der Strom an Herausforderern, die in meine Arena kommen, ist in letzter Zeit ohnehin abgeebbt. Also werde ich Euch gewähren lassen. Dennoch muss ich erneut betonen, dass ich dies auf Euer Drängen hin tue. Ihr habt Euch ziemlich ins Zeug gelegt, um mit mir Kontakt aufzunehmen. Wie oft war das gleich? Ich erinnere mich an mindestens vier Anläufe, inklusive der aktuellen Anfrage. Ich weiß wirklich nicht, weshalb Ihr Euch die Mühe gemacht habt. An mir gibt es nichts Interessantes oder gar Aufregendes.

Ich bin der Halbfürst des Mahlstroms und der Vervielfältiger bekannter Bewegungen. Beide Namen sind sperrig und viel zu kompliziert auszusprechen. Ich ziehe es vor, wenn man mich schlicht Fa-Nuit-Hen nennt. Meine unscheinbare Halbebene Mahlstrom besteht aus einer nie endenden Reihe kriegerischer Herausforderungen, die Kandidaten aus unzähligen Ebenen der Existenz auf die Probe stellen. Ich vermute, dass wirklich alle, mit ausreichender kriegerischer Begabung, von meinen Arenen gehört haben. Falls nicht, ist dies ein Zeichen dafür, dass sie entweder nicht talentiert oder nicht scharfsinnig genug sind, um meine Aufmerksamkeit zu genießen. Soweit ich es verstanden habe, seid Ihr eine Art daedrischer Gelehrter. Von daher kann ich nachvollziehen, weshalb Ihr mir diese Fragen stellen müsst, doch wäre ich momentan nicht ohnehin unbeschäftigt, würde ich Euch nicht weiter beachten. Nehmt dies bitte nicht zu persönlich. Ich konzentriere mich vor allem auf die Kunstfertigkeit, die kriegerischem Können innewohnt. Würde jeder Krieger mit Bogen, Speer oder Schwert meine Aufmerksamkeit erregen, wäre mein Geschmack nicht sonderlich erlesen, nicht wahr? Fehlen Euch die Fertigkeiten, mein Interesse zu wecken, müsst Ihr Zeit und Mühe aufbringen, um sie euch anzueignen.

Begeht nicht den Fehler, mich für einen dieser aristokratischen Gönner zu halten, die eine Kunst verehren, sich jedoch nie dazu herablassen würden, auszuüben, was sie vergöttern. Ich habe unter der Anleitung meiner Barone, die sich so bewegen, studiert und jeden Kampfstil der Aurbis gemeistert. Mein Baron, der sich bewegt wie zitternde Tropfen, sagte, meine Klingen bewegten sich schnell genug, um Licht zu schneiden und den Regen von einer Gewitterwolke zu trennen. Ich weiß, wie schwierig der Kampf sein kann, da ich es im Laufe der Äonen mehrfach erlebt habe. Sicher sind Euch die Legenden vertraut. Ich weiß, dass ihr Sterblichen noch immer Lieder davon singt, wie Morihaus und ich Tavernen leergetrunken und die Bestien des Landes verheert haben.

Einst hörte ich eine Geschichte, die davon kündete, wie ich ein ganzes Bataillon Xivilai abschlachtete, um einen kleinen Hirtenjungen in seiner Hütte zu beschützen. Trotz all der Ungenauigkeiten ist es eine sehr schmeichelhafte Erzählung. Die Xivilai hatten überhaupt keinen Grund, die Hütte des Hirten anzugreifen, denn keinen halben Tagesmarsch entfernt lag eine gerade aufstrebende Stadt. Doch ich schweife ab. Geschichten sind unterhaltsam und enthalten häufig einen Funken Wahrheit, doch nur Narren würden jede Einzelheit für bare Münze nehmen. Es waren zwei Xivilai-Bataillone und der Hirtenjunge eine dralle Magd.

Einige Details habe ich schon vergessen, doch Tutor Riparius erinnerte mich daran, dass ich einst ein Infernium entzweite, während mir ein Arm auf den Rücken gebunden war. Ich kann mich an den Boden entsinnen. Wie uneben er an diesem Tag war und wie die vielen Beine des Inferniums über den felsigen Untergrund trippelten. Wenn ich eindringlich nachdenke, kann ich mir das Licht auf der rötlichen Erde ins Gedächtnis rufen und wie meine Klinge zwischen die Schuppen des Inferniums glitt.

Dann und wann begebe ich mich noch auf das eine oder andere Abenteuer, doch die Ziele, die ich im Leben verfolge, haben sich definitiv geändert. Ich möchte mich an den besten Zurschaustellungen von Stärke und Scharfsinn erfreuen, welche die Existenz im Ganzen zu bieten hat. Ich möchte die ungenutzten Abschnitte des Schleiers des Aufruhrs zu noch größeren und prächtigeren Arena-Herausforderungen umgestalten. Ich möchte, dass mich Sterbliche und Unsterbliche gleichermaßen mit ihrem Ringen in der Schlacht und ihrem Drang zum Überleben unterhalten und entzücken. Daran bin ich interessiert. Falls Ihr diese Unterhaltung fortführen wollt, ist es das, was ich sehen will. Legt Eure gelehrten Studien beiseite, nehmt eine Kriegswaffe zur Hand, verfeinert Euer Können und kämpft gut.

Tut dies und Ihr hört vielleicht noch einmal von mir.

Anmerkungen (Tamriel-Almanach)

  1. Das Buch wurde auf der offiziellen ESO-Seite veröffentlicht.