Online:Mühsal und Triumphe eines Monarchen, Kapitel 6

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Mühsal und Triumphe eines Monarchen, Kapitel 6

Kapitel 6: Ransers Krieg – Die Belagerung von Wegesruh

Seit meinem Aufstieg auf den Thron von Wegesruh in jenem bedeutsamen Jahre 563 der Zweiten Ära verfolgte mich – und meine Berater – ständig die Frage, wer als Königin den noch leeren Platz an meiner Seite einnehmen sollte. König Ranser von Schornhelm hatte eine ansehnliche Tochter, Prinzessin Rayelle. Mein Bruder aus Schornhelm bot mir früh und oft ihre Hand an. Ich hatte mich schon fast entschieden, die Prinzessin von Schornhelm zur Gemahlin zu nehmen, als ich bei einem Besuch in Schildwacht Prinzessin Maraya gewahr wurde, der Tochter von König Fahara'jad. In diesem Augenblick schwor ich, dass Wegesruh nur Maraya als Königin haben sollte. Das hatte noch einen unerwarteten Nutzen: als Mitgift brachte sie ein Handelsabkommen zwischen unseren beiden Staaten ein, was Wohlstand für alle bedeutete.

Doch König Ranser war erzürnt, dass ich nicht die Hand seiner Tochter angenommen hatte, und berief seinen Abgesandten vom Hof von Wegesruh ab. Obwohl Ranser im Frühjahr von 566 zu meiner Hochzeit mit Maraya eingeladen war, blieb er schäumend vor Wut in Schornhelm zurück, sowie die anderen Könige des Bündnisses.

Vielleicht hätte ich Ransers Zorn mehr Beachtung schenken sollen, aber ich war so sehr von meiner neuen Braut und den Handelsproblemen in der Iliac-Bucht eingenommen, dass das bergige Schornhelm weit weg und irrelevant erschien. Das war ein Fehler, der mich fast den Thron gekostet hat.

Über ein Jahr lang hatte Ranser heimlich seine Truppen aufgestockt und seine Schatzkammer geplündert, um noch weitere Söldner anzuheuern. Während der Herbstsaat desselben Jahres führte er seine Armee aus Schornhelm und griff blitzartig die südlichen Ländereien an. Ranser war schon fast durch Alcaire und Menevia marschiert, als wir von seinem Feldzug erfuhren. Die Vorhut von Schornhelm kam an den Toren von Wegesruh an, während die einheimischen Krieger, die wir versammelt hatten, noch eingeteilt wurden. Dies war ein Augenblick, an dem die Geschichte auf des Messers Schneide stand: Wenn die angreifenden Lanzenreiter des Alttors unsere Truppen besiegten und das Tor einnahmen, würde Wegesruh noch in der gleichen Stunde in die Hände der Angreifer fallen.

Glücklicherweise war ich selbst mit meinen Wachen aus Kamberland am Tor. Der Ernst der Situation war mir bewusst, also ließ ich meinen Bannerträger den Befehl zum Angriff geben. Ich führte die Torwachen und meine engsten Truppen gegen die Lanzenträger aus Alttor in die Schlacht. Meine Männer trugen schwere Rüstung, und ich, obschon nicht gerüstet, führte das mächtige Oreichalkos-Skalpell, ein verzaubertes Breitschwert mit vielen Vorzügen. Das Skalpell, erstmals im Zorn gezogen, blitzte und summte wie die Klinge einer Sägemühle, als wir uns auf die Lanzenreiter stürzten. Unsere Feinde sahen sich plötzlich mit gerüsteten Veteranen konfrontiert, statt mit verängstigten Bürgern. Ihre Verwirrung wurde durch den Ausbruch eines Gewitters noch größer. Sie wurden von Hagel gepeinigt, ihre Pferde scheuten vor den Blitzen und sie mussten mitansehen, wie das Oreichalkos-Skalpell ihre Hälse und Glieder durchtrennte. Die Lanzenreiter des Alttors zögerten zunächst, doch dann entfernten sie sich vom Tor und flohen blindlings.

Als Ransers Haupttruppen ankamen, waren unsere Kämpfer wieder hinter den Mauern und die Tore fest verschlossen, aber der König von Schornhelm wurde dadurch nicht abgeschreckt. Wieder einmal wurde die Stadt Wegesruh belagert, und Ranser besaß mehr Weitsicht und Erfahrung als der Reikmanne Durcorach, denn er kam mit Belagerungswaffen im Gefolge an.