Online:Aufzeichnungen eines Einsiedlers

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Inhalt

Aufzeichnungen eines Einsiedlers

Mit Ankunft des Kanzlers, eines mürrischen nibanesischen Politikers namens Abnur Tharn, hat sich die Stimmung in der Burg des Königs der Würmer entschieden zum Amüsanten gekehrt. Er bellt seine armseligen Befehle und erwartet, dass wir uns nach seinen Launen richten. Wenn wir ihn ignorieren, rennt er herum wie ein Kleinkind und schreit „Wisst ihr überhaupt, wer ich bin?“ und „Davon wird Mannimarco erfahren!“. Der König der Würmer betrachtet ihn als einen belanglosen Kasper. Das habe ich ihn selbst sagen hören.

Aber Tharn ist kein Idiot. Ich bin mir ziemlich sicher, er vermutet schon, dass er seine Schuldigkeit getan hat. Jetzt, da seine Tochter auf dem Rubinthron sitzt und Fürst Mannimarco ihren Kopf mit größenwahnsinnigen Gedanken füllt, ist Tharns Macht nicht mehr den Atem wert, von ihr zu sprechen. Die Kaiserinregentin kann problemlos mit Tand, Seide und seltenen Delikatessen manipuliert werden. Sie hat nicht sonderlich viel für ihren Vater übrig und wundert sich meines Wissens nach nicht einmal über seine Abwesenheit. Und trotz seiner jahrelangen politischen Erfahrung am kaiserlichen Hof ist der alte Mann als Manipulant nicht halb so gut wie Mannimarco.

Tharns größter Denkfehler ist, dass er noch immer der Meinung ist, hier von Wert zu sein. Im großen Plan ist keiner von uns unersetzlich, und er am allerwenigsten. Selbst die gesamte Macht Cyrodiils bedeutet dem Fürsten der Brutalität und Herrschaft überhaupt nichts.

Aber die ohnmächtigen Wutanfälle Tharns bieten uns weiterhin ein höchst erquickliches Schauspiel. Ich gehe davon aus, dass ich sie eines Tages leid sein werde. An diesem Tag schenke ich mir ein Glas Wein ein und genieße es, ihm dabei zuzusehen, wie er um sich schlägt, während ihm seine Seele aus dem Leib gerissen wird, wie so vielen Tausenden vor ihm.