Anmerkung des Herausgebers: Die folgenden Auszüge stammen aus ihren längeren Versionen in den Aldudaggavelashadingas, den „Liedern vom Drachen und Dagon“; sie sind hier wie der Titel ihres ursprünglichen Bandes gekürzt. Die enthaltenen Lieder werden bretonordischen Skalden unbekannter Zahl zugeschrieben.
Es waren die Tage Reddoters, die ihren Vater im Schildbeißen übertraf …
[Und so begab es sich, dass] eine seltsame Sache geschah: Alduin der Weltenfresser, der zwischen den [Kalpas] schläft, hatte einen beunruhigenden Traum, und er wachte ein bisschen auf, aber nicht genug, um Verderben zu bringen, und fiel mit schweren Lidern wieder zurück in sein [Zeitalter-Warten]. Aber davor gähnte er noch ein bisschen, was er noch nie zuvor getan hatte. Und so entstand der Schmutzfleck, der keinen Schnee ansetzt.
Nun kann dieser Ort auf keiner Karte Himmelsrands gefunden werden, und das nicht, weil wir Nord lausige Kartographen wären (wir haben schließlich das Kap der Tränen gekreuzt und die Passagen markiert, die selbst die Teufel im Osten noch immer nutzen) … denn seht ihr, es ist ein Ding, das nicht sein sollte, eine kleine Weltzerstörung, die mehr Schluckauf als Absicht ist, und so ging der Schmutzfleck um, was zu allerlei Schwierigkeiten führte (und jeder kennt diese Geschichte), bis Fjork Bart-zu-den-Zehen vom Kehlenberg einen [Stimmzauber] benutzte, um sein Herumspringen hauptsächlich gen Westen zu lenken.
(Was den Bauern der Reikmannen hin und wieder immer noch Ärger macht, ha ha ha)
Nach vielen Jahren jedenfalls beschloss irgendwelches Tierleben, dass ihnen an einem ganz bestimmten Ort zu leben besser gefiele als an allen anderen Orten, und einige suchten sich den Schmutzfleck aus und das waren Vögel. (Wer könnte schon sagen, warum Vögel etwas tun? Wir wissen nicht, woher sie kamen, aber sie kamen tatsächlich, und immer, immer gelang es ihnen, den Schmutzfleck zu finden und darin ihre Behausungen zu errichten, die sie tief in seine weiche Erde gruben, wo sie ihre Nester bauten … (Das ist kein normales Vogelverhalten, ich weiß, aber wer kann schon sagen, warum Vögel etwas tun?) [Bloß] um aus- und aufzusteigen und wieder zu fliegen, wenn der Schmutzfleck verschwand, um ihn einmal mehr zu finden. (Darum wendet ihr euch gen Süden, wenn ihr einen Schmutzvogel nach Norden fliegen seht.)
Nun geschah eines Tages die dümmste Sache aller Zeiten: Der Schmutzfleck endete geradewegs im Himmel! Knapp hinter einer Bergkette! (Niemand kann sich erinnern wo genau, aber es ist passiert.) Und die Schmutzvögel machten sich trotzdem auf dahin und begannen, ihre Nester in die schwebende Erde zu graben, nur um konsterniert wieder herauszufallen, bis sie dann wieder hoch und um den Schmutzfleck herumschwirrten [um es noch einmal zu versuchen]. Sehr bald entdeckten sie, dass sie ihre Nester schlichtweg nicht bauen konnten (und man sollte meinen, dass etwas, das so wenig Sinn ergibt wie ein Stück Erde am Himmel, selbst von Tieren als unsinnig erkannt würde, die wie Vögel wirklich keinen Sinn machen, aber da haben wir’s) und begannen alle zugleich ein schreckliches und lästiges Klagelied zu zwitschern.
So zogen sie natürlich die Schneewale an.
Schneewale sind seit [der Rückkehr der Menschen] in Himmelsrand, wo sie auf den Spitzen der höchsten Berge leben, in magischen Tonlagen singen und von Gipfel zu Wolke und wieder zurück springen. Aus Blaslöchern verteilen sie dabei im horngleichen Triumph ihren Freudenschnee. Wir pflegten sie zu jagen und unsere besten Kletterer bezwangen, Seile und Hakenspeere mit sich führend, die Felsen und Eisdecken. Viel Fleisch hatten diese Wale und Blubber und Körpersäfte, die Farbe und Rosenwasser für unsere Frauen abgaben. Die ersten Jäger waren glücklos; Blase von Freudenschnee [von den Walen oben] sollten aus den Wolken herabregnen und die Männer albern machen. Sie lachten wie glückliche Kinder und manche waren so gekitzelt, dass sie die Berghänge mit großem Rumps wieder herunterrollten, was nur noch mehr Lachsalven provozierte - oder begannen, einander auf die Schulter zu klopfen oder sich auf die maskuline Weise zu umarmen, um ihre Neigung und Kameradschaft zu bekräftigen; kurzum, der Freudenschnee stieg ihnen zu Kopf und sie vergaßen einfach, was sie gerade taten. Schließlich sollte Huggert der bis zur Unlesbarkeit Faltige, einer unserer klugen Männer, dafür sorgen, dass die Jäger sich erinnerten, einander dann und wann mal aus dem Blauen heraus zu schlagen oder dreckige Witze über ihre jeweiligen Frauen und Mütter oder ihre noch nicht gerade vielversprechenden Söhne zu machen, die Schuhe ihrer Kameraden zu stehlen und zu verstecken und ihre Schildränder mit Wasabi zu bestreichen, so dass sie, wenn sie reinbissen, durch Anfälle brennender Nasen und gewürgter Kehlen alle Glückseligkeit fahren ließen. Aber diese ganzen Maßnahmen halfen nicht, denn die Wirksamkeit der Schneewalfreude blieb [ungeachtet jedes Wutversuchs], und ihr Pulver sollte die Jäger unvermeidlich wieder zu kichernden Kindern machen, die, wenn sie einander so kriegsbeladen in diesem Zustand sahen, nur um so mehr kicherten und herumspaßten.
Lektion gelernt. Wir ließen die Schneewale in Ruhe.
Die Schmutzvögel aber, in ihrem derzeitigen unsäglichen Jammer, alle am Trillern und Zirp-Zirp-Zirp, brachten eine Herde Schneewale auf und von ihren Bergspitzen herbei, die sehen wollten, worum es bei dem ganzen Lärm eigentlich ging. Sie waren so überrascht wie jedermann, als sie ein Erdstück am Himmel hängen und schmutzbäuchige Vögel sahen, die in hysterischer Verzweiflung darum Amok flatterten.
„Ach du Schande“, sagte einer, „Ich habe noch nie so etwas dummes gesehen.“ Und so sangen die Schneewale einander auf ihre Weise zu, und einige, die von Mitleid bewegt waren, bliesen große Freudenstürme auf die Schmutzvögel, um ihr Klagelied zu erweichen. Aber so wie der Schmutzfleck falschverzaubert worden war, keinen Schnee anzusetzen, waren auch die Vögel, die ihn übernommen hatten, dagegen immun. Und das gefiederte Gewimmer ging unvermindert fort.
Einer der Schneewale, ein junger Bulle, dem erst vor kurzem seine Sprenkel gewachsen waren, sprang von Gipfel zu Wolke und wieder zurück und drehte sich dazu, so dass beide Augen das heillose Chaos sehen konnten. Und er schnaubte und bemerkte: „Was wir hier sehen, meine Sippe, ist zweifellos das unzuträgliche Werk des Dagon.“
Nun hörte einer der Schmutzvögel, eine junge Maid nämlich, diese Erklärung und hielt in ihrer fürchterlichen Klage inne. Sie flog zum großen Bullenauge und sagte: „Was ist das jetzt mit dem Fürst des Tumults und der Üblen Launen, der weit und breit als Vermurkser aller Dinge dieser Welt bekannt ist und dessen Heimtücke selbst bis zu Tavas Söhnen und Töchtern reicht?“ (Tava ist eine Heidengöttin, noch dazu von Vögeln.) Aber der Walbulle platschte in den eisbedeckten Abhang des nächsten Berges und ignorierte sie. Da Eis aber härter als Schnee ist, ragte seine weite Fluke eine Sekunde länger als gewöhnlich heraus, und da sie keine Antwort bekommen hatte, tauchte der Schmutzvogel ab und packte sie mit ihrem Schnabel. Und so folgte sie dem Schneewal ins [Vergessensreich].
Die klugen Männer sagen, dass der Fürstentümer [des Vergessensreiches] viele sind, obwohl manche die Zahl auf sechzehn [beschränken]. Und nicht einer kann die endlosen Straßen zählen, die von einem Reich ins andere führen, weil sie sich wandeln und das häufig, denn wie die Dämonen, die auf ihnen laufen oder sie beherrschen, sind sie von launischem Wesen. Dennoch gibt es einen Strang nach Kalthafen, was der Herrschaftsbereich Molag Bals ist, und die meisten Eiskreaturen haben sie schon einmal berührt oder bereist, wenn auch nur im Alptraum, und vielleicht kam es daher und vom Willen der Götter, dass der Schneewal durch die Leere steuerte, die hinter der wirklichen Welt lag, während der Schmutzvogel hinter ihm den Schnabel festklammerte und die Augen vor den Visionen des Bösen um sie herum zukniff.
[So geschah es, dass] der junge Bulle seinen Weg zum gefrorenen Hof des Königs der Notzucht fand und durch den Brunnen in Bals Vorhof selbst hervorbrach, die unzüchtigen Eisskulpturen zerschmetternd, die ihn in den kältesten Lüsten krönten. Und bevor noch seine Soldaten [eine Verteidigung gegen] den Schneewal [bilden] konnten, erfreute den Hof ein blecherner Klang und bedeckte alles in einem Freudennebel, der jeden zum lachen brachte, und es war schrecklich mitanzuhören. Und bei diesem Geräusch geruhte Molag Bal, sich von seinem Thron zu erheben und seinen Vorhof zu betreten, um der Unverfrorenheit des Bullen aus den nördlichen Wolken entgegenzutreten. „Und was zum Teufel nochmal wollt Ihr hier?“, fragte er.
Der Bulle beäugte den Fürsten und verbeugte sich, wie es ihn die älteren Kühe gelehrt hatten, und begann: „Mächtiger Löwe der Abendzeit, Vulgär und Niedrig, Hüter von Kalthafen seit dem Fall von Lyg, Vernichter der Menschenherzen, ich bin zu Euch -“, aber da wurde er vom Gezirp und schonungslosen Geschimpfe seines blinden Passagiers unterbrochen, der seine Fluke verlassen hatte und dem Fürsten direkt ins Gesicht geflogen war. Die wütende Schimpftirade des Schmutzvogels ist zu [abscheulich und widerwärtig], um sie hier zu wiederholen, aber mehr oder weniger sagte sie: „Einer aus Eurer **** Sippe hat ganz klar unseren **** Schmutzfleck ****, der der einzige **** Platz ist, wo mein Volk ihre **** Nester bauen kann, und weil er im **** Himmel schwebt ist das jetzt **** unmöglich, und wegen so einem **** Unglück können wir diese Brutsaison unsere **** Eier nicht legen und so sind wir gezwungen, zu klagen und **** nochmals zu klagen, Ihr ****!“
Was der Schneewal als die Wahrheit bestätigte. „Was natürlich auch für den Rest von uns da oben verdammt nervig ist“, fügte er noch hinzu.
Der König der Notzucht hielt inne. Es war Äonen her, seit jemand auf diese Weise zu ihm gesprochen hatte, und es war von allen Dingen keinesfalls ein Vogel gewesen. Bal dachte eine Sekunde lang nach, runzelte schließlich die Stirn und zuckte die Schultern. „Nun, erst einmal, was zum Teufel soll ein Schmutzfleck sein?“
Und abwechselnd erzählten der Schneewal und der Schmutzvogel die Geschichte mit ihren Einzelheiten, und in seiner Herrlichkeit wusste Molag Bal, dass dies tatsächlich das Traumwerk Mehrunes Dagons war, seinem Bruder der Messerklingen, dem einzigen Fürsten, der es wagte, den Schlaf des Drachenfressers Alduin zu beunruhigen. Aber wenn auch die Loyalität unter den Herrschern des [Vergessensreiches] brüchig ist, sah Bal keinen Gewinn darin, die Gewohnheiten seines Bruders zu stören und sagte das auch seinen Besuchern, wozu er die Androhung einer schrecklichen Strafe für sie hinzufügte, sollten sie nicht sofort und ohne eine weitere Beleidigung umkehren. Der Schmutzvogel aber war damit nicht zufrieden und begann (denkt daran, dass Vögel keinen Sinn machen), wütend auf dem Kopf des Prinzen herumzuhacken, wobei sie auf ihn und seine ganze Art und das Unheil schimpfte, das sie brachten.
Vielleicht missverstand der Schneewal diesen Wahnwitz als Tapferkeit, vielleicht bewunderte er, dass der Schmutzvogel ungebeten ins Reich der Verdammten gekommen war oder vielleicht war es eine Mischung aus beidem mit einem klein bisschen der Zuneigung, die alle fliegenden Dinge füreinander hegen, aber der Bulle wusste an dieser Stelle, dass er den übel schimpfenden, unsauberen, leichtsinnigen Schmutzvogel mit seinem ganzen beachtlichen Herzen liebte. Bevor der König der Notzucht sie totquetschen konnte, trompetete er erneut Freudenpulver über den Hof und hoffte damit, Molag Bal durch Seligkeit zu behindern, damit sie beide entkommen könnte.
„Ho ho ho“, brüllte Molag Bal und grinste, wenn auch nicht mit Freude. Sein Angesicht wurde so fürchterlich, dass selbst die Schmutzvogelmaid aufhörte, auf seinem Kopf herumzupicken und in plötzlicher Furcht hinter die Masse des Schneewals flog. Der Fürst von Kalthafen sprach: „Ihr dummer kleiner Schneewal, wisst Ihr denn nicht, dass es für mich keine Freude gibt? Dass ich diese Dinge vor langer Zeit für meinen Zorn aufgegeben habe? Und wenn ich auch Liebe zwischen ungleichen Wesen verstehe, habe ich doch ein Bollwerk gegen ihre Freuden errichtet und -“
„Wartet, wartet, wartet“, unterbrach ihn der Schmutzvogel. „Was soll das heißen über ungleiche Wesen?“ Und wenn ein Schneewal rot werden konnte, [ist es ganz sicher das], was dem Bullen jetzt geschah. Selbst Molag Bal war erstaunt, denn er war sich im Herzen sicher, dass eine Maid einem Mann einzig und allein aus Liebe in die Hölle folgen würde. Der Schmutzvogel hinwiederum verließ ihr Versteck und flog dem Dämonenfürsten wieder ins Gesicht.
„Was?“, fragte er blinzelnd, „ihr beiden seid gar nicht zusammen?“
„Ich bin ein SCHMUTZVOGEL, Genie“, antwortete sie, „und er ist ein **** SCHNEEWAL, klar? Hier geht’s nicht um Liebe, sondern darum, dass man in einem fliegenden Stück Erde keine Eier legen kann, und darum, dass Euer Bruder ein kompletter **** ist, der das wieder in Ordnung bringen muss, sonst ...“
Worauf der König der Notzucht nur eine opulente Augenbraue hob.
Der Schneewal räusperte sich [ernsthaft]. „Sonst …“, begann er, selbst noch unsicher, „ … sonst werde ich meine ganze Sippschaft versammeln“, und da fand er seinen Mut, „allesamt, bis zur letzten neugeborenen Kuh, von allen Bergspitzen Himmelsrands und den Wolken darüber, und von jeder Schneelichtung, die es im Land gibt, und werden es für immer verlassen.“
Das war für Molag Bal verwirrend, einen Fürsten der Missherrschaft, dessen Hass in seinem Bauch wie ein Blasebalg ging und der sein Vergnügen an jedweder Form der Freude seit langem hinter Schloss und Riegel hielt. Und selbst der Schmutzvogel wandte sich von ihm dem Bullen zu, und auch sie verstand es einfach nicht.
„Und was sollte mich das kümmern?“, sprach Bal.
Inzwischen hatten die Soldaten des Fürsten von Kalthafen ihre Lachanfälle abgeschüttelt und wieder ihre Piken aufgenommen, gedachten wieder ihrer Stellungen und ihre Schändlichkeit und umringten den Brunnen, den der Bulle als Türschwelle benutzt hatte. Und das Blasloch des Schneewals war leer, was ihn ihrem Angriff schutzlos auslieferte, und vielleicht konnte man in seinen Augen lesen, denn Molag Bal begann, boshaft zu grinsen und der Schmutzvogel musste vor Furcht schlucken.
„Es kümmert Euch“, sagte der Bulle, „Mächtiger Löwe der Abendzeit, Vulgär und Niedrig, Hüter von Kalthafen seit dem Fall von Lyg, Vernichter der Menschenherzen … es kümmert Euch, weil meine Sippschaft der oberen Welt Freude bringt, die solches noch nicht für ihren Zorn aufgegeben hat und Liebe, Glück und Frohsinn schätzt … so sehr, wie sie das Nahen des Verderbens fürchten oder die Farbe des Verrats oder Heimsuchungen von Dämonen. Dies sind die Mittel des [Vergessensreiches] und Euer Lebensblut, und allein durch Freude werden die Kniffe Eures zweifelhaften Geschäfts noch süßer für Euch, doch sind sie nichts, wenn sie auf die herabkommen, die von vornherein nur Verzweiflung kennen. Es kümmert Euch, Fürst Bal, denn wie könnt Ihr die Menschenherzen vernichten, wenn die Herzen schon leer sind?“
Und damit sank der Schneewal zurück in den Brunnen, aus dem er gestiegen war, aber er ließ die weite Fluke eine Sekunde länger als gewöhnlich herausragen. Und der Schmutzvogel packte sie mit ihrem Schnabel.
Als sie nach Himmelsrand zurückkehrten und aus dem Gipfelschnee hervorbrachen, schlug dem Schneewal und dem Schmutzvogel nur Stille entgegen. Ihre Sippen, beide Arten, waren fort, und mit ihnen die Klänge des Singsangs und die Kakophonie des Vogeljammers. Aber die Maid spürte mit ihren Sinnen den Zug des Schmutzflecks, und sie fühlte, dass er südwärts und abwärts gezogen war, und sie wusste, dass die Dinge mehr oder minder wieder in Ordnung gebracht waren. Sie ließ die Fluke des Bullen los und flog zu seinem Auge hoch. „Es hat geklappt“, sagte sie, „Bal hat seinen Bruder, den Dagon, zu Sinnen gebracht. Ich kann’s in der Brust spüren.“
„Das nehme ich an“, sagte der Bulle, „und ich kann meine Herde diesen Weg zwischen Bergspitze und Blau springen hören.“ Und vielleicht als sie wusste, dass der Schneewal bald fort sein würde, da er sich wieder seiner Sippe anschloss, und vielleicht weil er ihr einen Mut gezeigt hatte, der anders als ihrer war, aber nicht weniger wirksam, oder vielleicht war es eine Mischung aus beidem mit einem klein bisschen der Zuneigung, die alle fliegenden Dinge füreinander hegen, aber der Schmutzvogel wusste an dieser Stelle, dass sie den edlen, schwerfälligen, lächerlichen Schneewal mit ihrem ganzen winzigen Herzen liebte.
„Wo ich lebe, kann sich kein Schnee ansetzen“, sagte sie mit tiefster Stimme. Worauf der Bulle nickte und sagte: „Und da ist natürlich der Größenunterschied.“ Und da lächelten sie, flogen voneinander fort und wurden mit Lobliedern wieder von ihren Sippen willkommen geheißen.
(Und darum macht ihr Halt, wenn ihr einen Schmutzvogel nach Norden fliegen seht … und werft einen Blick zum Himmel, bevor ihr euch gen Süden wendet. Mit etwas Glück könnt ihr ihn manchmal sehen, den Bullen der nördlichen Wolken, wie er nach ihr Ausschau hält: nach der Maid, die von Tava geliebt wird, einer Heidengöttin, die, wie wir leider zugeben müssen, von Zeit zu Zeit auch mal ganz in Ordnung ist.)